Baselland bleibt dabeiNein zum Hooligan-Konkordat
Auch der neue Anlauf scheitert im Landrat deutlich. Die beiden Basel setzen im Kampf gegen mögliche Ausschreitungen auf den Dialog mit den Fans.

Das Baselbieter Parlament lehnt den Beitritt zum erweiterten Hooligan-Konkordat ab. Mit 42 zu 30 Stimmen bei 6 Enthaltungen hat es am Donnerstag eine Motion von Yves Krebs (GLP) zugunsten des Konkordats «über Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen» bachab geschickt. Bereits im Jahr 2014 hatte der Beitritt im Landrat eine Abfuhr erlitten. Baselland und Basel-Stadt sind unterdessen die einzigen Kantone, die nicht dem verschärften Konkordat beigetreten sind.
Krebs hatte in der Debatte sichtlich Mühe, mit Argumenten für einen Beitritt zu werben, und beschränkte sich darauf, das Abseitsstehen des Kantons zu kritisieren. Demgegenüber wies Balz Stückelberger (FDP) auf die Unschuldsvermutung und die Grundrechte hin, die tangiert würden. Marc Schinzel (FDP) sagte, es sei unverhältnismässig, zentrales Verfassungsgut ohne triftige Gründe zu übergehen. Und Miriam Locher (SP) warnte davor, normale Fussballfans unter Generalverdacht zu stellen.
Erfolgreicher Dialog
Die Kantone Basel-Stadt und Baselland setzen im Kampf gegen mögliche Ausschreitungen auf den Dialog mit den Fans. Deren Gruppierungen wirken seit einigen Jahren mehr oder weniger erfolgreich auf Gewaltbereite ein. In den beiden Basel wurden trotz des Abseitsstehens beim Hooligan-Konkordat im Umfeld von Sportveranstaltungen weniger Delikte verzeichnet als in vergleichbaren Agglomerationen.
Trotzdem hat die Regierung im Vorfeld der Landratsdebatte einen Beitritt zum Hooligan-Konkordat befürwortet – vermutlich aus Solidarität mit den übrigen Kantonen. An der Landratssitzung nahm die Regierung trotz Aufforderung nicht Stellung.
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