Zwischenfall bei CABBNebelwolke über Schweizerhalle
In den Produktionshallen des Feinchemieproduzenten ist Oleum ausgetreten. Eine Gefahr für Mensch und Umwelt soll nicht bestanden haben.

In einem Produktionsgebäude des Feinchemie-Produzenten CABB ist es am Dienstag früh zu einem Zwischenfall gekommen. Wie die Baselbieter Polizei mitteilt, traten um 7 Uhr geringe Mengen Oleum aus. Dabei handelt es sich um rauchende Schwefelsäure. In Verbindung mit Luftfeuchtigkeit entsteht ein weisser Nebel. Dieser war im Fall von CABB auf dem Werksareal kurzzeitig sichtbar.
Das ausgetretene Oleum habe durch die Einsatzkräfte vor Ort rasch gestoppt und mit Wasser niedergeschlagen werden können, schreibt die Polizei. Beim Zwischenfall sei niemand verletzt worden.
Das Ereignis habe sich grösstenteils auf das Gebäudeinnere beschränkt. Lokal sei es im Raum Schweizerhalle aber zu Geruchsbelästigungen gekommen. Vor Ort durchgeführte Messungen hätten aber keine erhöhten Werte ergeben. Für Mensch und Umwelt habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden.
100 Millionen für die Sicherheit
In der Vergangenheit war CABB wegen einer Pannenserie regelmässig in die Schlagzeilen geraten. Durch hohe Investitionen in die Sicherheit ist es aber beispielsweise seit 2017 gelungen, Unfälle, die Arbeitsausfall zur Folge hatten, zu verhindern. Konkret wurden 100 Millionen Franken in die Erneuerung und Modernisierung der Infrastruktur investiert.
Kleinere Chemieereignisse wie am Dienstag kommen aber weiterhin vor. Zuletzt war es am 17. September 2020 zu einem Unfall mit einer chemischen Substanz gekommen. CABB-Standortleiter Urs Zimmerli konnte auf Anfrage noch keine Stellung dazu nehmen, wie es zum neuesten Zwischenfall gekommen ist. Das sei Gegenstand von Abklärungen, sagte er.
CABB beschäftigt in Pratteln 380 Mitarbeitende. Weitere Investitionen sind gemäss Zimmerli vorgesehen, was auch zu einem weiteren Ausbau der Belegschaft führen dürfte. Die Pipeline für die Herstellung neuer Produkte sei voll, sagte CABB-Chefin Valerie Diele-Braun erst unlängst gegenüber dieser Zeitung. Im Kerngeschäft sei CABB «ein Powerhaus für Life Sciences und Chemie». Hier entstünden die Legosteine der Chemie für viele existenzielle Formeln, aber auch für die Herstellung von Shampoo, Zahnpasta, ja sogar Energydrinks.

Kurt Tschan ist bei der Basler Zeitung als Redaktor für den Bereich Wirtschaft tätig.
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