Nati-Coach bleibt auf dem eingeschlagenen Weg
Ottmar Hitzfeld wird in den nächsten Tagen weder den Fussball noch die Schweizer Auswahl neu erfinden.
Nach dem 0:1 im Test gegen Costa Rica machte der Nationalcoach klar, dass er vom eingeschlagenen Weg auch nach der dritten Niederlage in Serie nicht abzubringen ist.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Nach Costa Rica ist vor Italien. Bedeutet das für die Schweiz: nach der Niederlage ist vor der Niederlage? Verliert die Schweiz vier Tage nach dem tristen 0:1 gegen Costa Rica in Sitten am Samstag in Genf auch gegen Weltmeister Italien, egalisiert sie die Serie von vier Niederlagen unter Köbi Kuhn zwischen Oktober 2007 (0:1 gegen die USA) und März 2008 (0:4 gegen Deutschland). Gewinnt die Schweiz gegen den Weltmeister nicht, steht sie zum fünften Mal in Folge ohne Sieg da. Das hat es letztmals vor zehn Jahren gegeben.
Das wäre nicht so schlimm, stünde nicht die WM-Endrunde in Südafrika vor der Tür. Das Schweizer (Fussball-)Volk ist besorgt. Das Spiel gegen Costa Rica offenbarte eine Mängelliste, die von hinten bis vorne reicht. Dilettantisches Abwehrverhalten beim Gegentor, Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Keeper und dazwischen ein Mittelfeld ohne Kreativität und mit einem zurückhängenden Captain Alex Frei, der neben einigen positiven Ansätzen mit seiner Spielweise auch für Irritationen sorgte. Das Schweizer Team als Baustelle, so ist die öffentliche Wahrnehmung und Meinung.
Diese Einschätzung teilt Nationalcoach Ottmar Hitzfeld nicht. Als er zwei Tage nach Costa Rica und zwei Tage vor Italien Stellung nimmt, ist er bemüht, die Gemüter zu beruhigen. "Wäre es in den Tagen in Crans-Montana einzig darum gegangen, positive Resultate gegen Costa Rica und Italien zu erzielen, hätten wir uns anders auf die Testspiele vorbereitet. Deshalb bin ich weder wegen des Resultates noch wegen der Leistung beunruhigt. Unser Fokus gilt allein dem Spiel gegen Spanien."
Ottmar Hitzfeld ist vom eingeschlagenen Weg überzeugt. Kritik an den zum wiederholten Mal schwachen Tranquillo Barnetta, Gökhan Inler und Philippe Senderos lässt er nicht gelten. Er spricht von einer überraschend guten Darbietung des Westschweizers trotz mangelnder Spielpraxis bei Everton. Und er redet zum Beispiel davon, dass man mit Barnetta Geduld haben müsse, "weil er in der Bundesliga-Rückrunde oft gefehlt hatte."
Kurz vor der WM will Hitzfeld sein Team, "das sich während der Qualifikation herauskristalisiert hat", nicht in Frage stellen. In der Tat tut der Coach gut daran, das Puzzle zusammenzuhalten. An einer WM muss die Gruppe eingespielt und kompakt sein. Die Schweiz kann nur eine Chance haben, wenn jeder seine Aufgabe und seinen Nebenmann exakt kennt. Die einzige zu erwartende Änderung gegen Italien betrifft Valon Behrami. Der gegen Costa Rica verletzte Stammspieler wird seinen Platz im rechten Couloir wieder einnehmen.
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