Nassim Talebs drastischer Anlagetipp
Der Autor des Weltbestsellers «Der Schwarze Schwan» ist äusserst pessimistisch. Anlegern empfiehlt er, die Finger gleich von allen Wertpapieren zu lassen.

Nassim Taleb hat sich radikal zu den Kapitalmärkten geäussert. Er sei «sehr pessimistisch» erklärte er an einer Veranstaltung in Johannesburg, Südafrika. Sein Tipp an die Anleger: «Hände weg von Aktien.» Doch als Alternative empfiehlt er nicht etwa Staatsanleihen, in die sich viele Investoren momentan flüchten, weil sie diese nach wie vor als sicheren Hafen betrachten. Taleb ist davon überzeugt, dass die Schuldenpapiere auch von Ländern wie der USA kollabieren werden. Sein Tipp daher: Geld halten.
Was niemand erwartet, trifft oft ein
Die wichtigste Aussage seines Buches «Der schwarze Schwan» ist, dass die meisten Leute viel zu wenig mit überraschenden neuen Ereignissen rechnen würden. Vielmehr herrsche die Annahme vor, dass sich aus Entwicklungen der Vergangenheit Schlüsse für die Zukunft ziehen liessen. Wer bloss weisse Schwäne gesehen habe, schliesse daraus, dass Schwäne immer weiss seien. Selbst auf den Finanzmärkten würde meist mit Modellen gearbeitet, die häufig auftretenden Ereignissen eine zu hohe Wahrscheinlichkeit zumässen und sehr dramatische, scheinbar unwahrscheinliche Geschehnisse unterschätzten.
Ein Grund für den Erfolg von Talebs Buch ist, dass viele es als Schlussfolgerung aus der jüngsten Finanzkrise aufgefasst haben. Tatsächlich hat er das Buch schon früher verfasst. Ausserdem hat Taleb selber erklärt, diese Krise sei kein «Schwarzer Schwan» in seinem Sinne, weil sie durchaus vorausschaubar war und von einigen auch prognostiziert worden ist.
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