«Nachvollziehen ist etwas anderes»
Bürki oder Hitz? Der Schweizer Goalietrainer Patrick Foletti spricht im «Westfälischen Anzeiger» über ihre Stärken – und die WM-Absage von Hitz.
Ein Schweizer Trainer und zwei Schweizer Goalies. Bei Borussia Dortmund muss Lucien Favre entscheiden, ob Roman Bürki oder der im Sommer verpflichtete Marwin Hitz Stammtorhüter wird. «Eine 50:50-Entscheidung», wie Patrick Foletti dem «Westfälischen Anzeiger» in einem Interview sagte.
Eine schwierige Umstellung
Der Goalietrainer der Schweizer Nationalmannschaft lobte Hitz' Offenheit, immer wieder Neues lernen zu wollen. Das wird der 30-Jährige beim BVB auch brauchen, schliesslich wird er unter Favre viel häufiger in den Spielaufbau miteinbezogen als zuletzt bei Augsburg. «Die Umstellung ist insofern schwierig, als er eine kleine Anpassungszeit benötigt», so Foletti.
----------
Bilder: Favre begeistert in Dortmund
----------
Favre habe das Luxusproblem, zwei absolute Topgoalies in seinen Reihen zu haben. Das sei zwar schön, aber auch schwieriger zu verwalten, sagt Foletti weiter. Insbesondere Bürki attestierte der frühere GC- und Luzern-Goalie auf der Linie das Prädikat Weltklasse: «Er bringt dafür die Technik und athletischen Voraussetzungen mit. Bürki hat eine überdurchschnittliche Explosivität und kann sein Team im Spiel halten.» Den grössten Vorteil hat Bürki gegenüber Hitz aber wohl in der Spieleröffnung: «Im Offensivspiel mit dem Fuss hat er eine unheimliche Präzision und Schärfe.»
Hitz hat einen Vorteil
Technisch spricht vieles für Bürki – allerdings hat Hitz im Gegensatz zu seinem neuen Konkurrenten die komplette Vorbereitung absolviert. Dies, weil der Ostschweizer dem Schweizer Nationalteam für die WM einen Korb gab. «Die Mitteilung kam sehr überraschend und kurzfristig, erst eine Woche vor dem Start unseres WM-Camps», so Foletti. Er habe den Entscheid zwar akzeptiert und respektiert, aber: «Nachvollziehen ist jedoch etwas anderes. Aber es ist seine Sache. Er ist sehr reif und hat seine Gründe.» Ein entscheidender Grund sei sicher auch gewesen, dass Hitz als Nummer drei nach Russland gereist wäre. «Ganz ehrlich: Ich habe lieber einen Torhüter, der so etwas klar kommuniziert, als einen, der sich zehn Tage nach Turnierstart beklagt.»
Foletti kann sich gut vorstellen, dass beide Schweizer bei total drei Wettbewerben (Champions League, Liga und Cup) zu Spielpraxis kommen werden: «Die Unterschiede sind so minimal. Man könnte die Augen zumachen und auf einen der beiden zeigen. Am Ende wird ein hervorragender Keeper im Tor stehen.»
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch