Nach Krölls Sturz zieht Innerhofer über die Jury her
Beim Weltcup-Finale in der Lenzerheide musste der Super-G der Männer wegen der schlechten Wetterverhältnisse abgebrochen werden – was Kritiker auf den Plan ruft. Auch das Rennen der Frauen wurde gestrichen.
Mit dreieinhalb Stunden Verspätung wurde zwar am Donnerstag zum Super-G gestartet, doch nachdem der mit Nummer 1 gestartete Franzose Gauthier de Tessières das Ziel erreicht hatte, folgte wegen zu starkem Wind auch sogleich ein längerer, knapp 40 Minuten dauernder Unterbruch. Danach wurde die Prüfung fortgesetzt. Aber nach einem schweren Sturz des Österreichers Klaus Kröll, der sich gemäss orf.at einen Oberarmbruch zuzog, gab es eine nächste längere Pause. Schliesslich wurde die Prüfung abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich zehn Fahrer im Ziel. Es führte der Franzose Gauthier de Tessières, der Glarner Patrick Küng war mit einem Torfehler ausgeschieden.
Nach der erneuten Absage ist die Entscheidung im Kampf um den Gesamt-Weltcup gefallen, zumal auch die beiden Super-G-Rennen gemäss Reglement nicht mehr nachgeholt werden können. Die 149 Punkte Rückstand, welche Aksel Lund Svindal hinter dem österreichischen Leader Marcel Hirscher zurückliegt, kann der Norweger in den beiden noch ausstehenden Rennen, dem Riesenslalom vom Samstag und dem Slalom vom Sonntag, nurmehr theoretisch wettmachen. Die grosse Kristallkugel wird wie im letzten Jahr an Hirscher gehen. Svindal stand bereits vor dem Rennen als Gewinner der Disziplinen-Wertung im Super-G fest. Der Skandinavier hat vier der lediglich fünf Rennen gewonnen, einmal wurde er Zweiter.
Bei den Frauen ging die kleine Kristallkugel für den Super-G an die Slowenin Tina Maze, die nach der Gesamtwertung und dem Riesenslalom ihre dritte Trophäe sicherstellte. Maze hätte in der Lenzerheide lediglich von der Amerikanerin Julia Mancuso noch abgefangen werden können. Die Amerikanerin lag vor der nun abgesagten Prüfung allerdings 55 Punkte zurück.
Innerhofer übt scharfe Kritik
Nach dem Rennen zeigten sich einige Akteure unzufrieden. Vor allem der Italiener Christof Innerhofer wetterte im Interview mit SRF: «Es stand wieder nur das Finanzielle im Vordergrund. Wir Athleten stehen nur in der zweiten Reihe.» Es entscheide immer nur die kleine Jury-Truppe, die Fahrer sässen dann einfach mit im Boot. «Immer muss sich zuerst ein Athlet verletzten, ehe sich etwas ändert.»
Auch die Organisation des Weltcupfinals bekam von Innerhofer sein Fett weg. Bei einem Final müsse man flexibel sein. «Der Tag des Teamrennens sollte als Reservetag dienen, um ausgefallene Speed-Rennen nachzuholen, denn der Teamwettbewerb ist bei weitem nicht so wichtig wie die übrigen Rennen», polterte der 28-jährige Südtiroler.
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