Mutmassliches Al-Qaida-Mitglied stirbt vor Prozessbeginn
Er soll einer der Köpfe hinter den Terrorangriffen auf zwei US-Botschaften in Afrika gewesen sein: Abu Anas al-Libi wurde 2013 bei einer umstrittenen Aktion verhaftet. Nun ist er tot.

Kurz vor Beginn des Prozesses ist einer der mutmasslichen Drahtzieher der verheerenden Anschläge auf zwei US-Botschaften in Ostafrika 1998 in den USA gestorben. Das mutmassliche al-Qaida-Mitglied Abu Anas al-Libi starb am Freitag in einem Spital bei New York.
Der 50-Jährige litt an Leberkrebs und Hepatitis C, wie sein Anwalt Bernard Kleinman der «Washington Post» weier sagte. Al-Libi war im Oktober 2013 bei einer umstrittenen US-Kommandoaktion in Tripolis festgenommen worden.
Einer der meistgesuchten Verdächtigen
Der Libyer soll ein Drahtzieher der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania gewesen sein, bei denen am 7. August 1998 insgesamt 224 Menschen getötet und mehr als 5000 verletzt wurden. Nach Erkenntnissen der US-Justiz spähte er die Botschaften seit 1993 aus.
Der Computerexperte stand auf der Liste der meistgesuchten Verdächtigen der US-Bundespolizei FBI. Auf seine Festnahme war eine Belohnung von fünf Millionen Dollar ausgesetzt.
US-Spezialkräfte hatten Al-Libi, der mit richtigem Namen Nasih Abdul Hamed al-Raghie hiess, am 5. Oktober 2013 vor seinem Haus in der libyschen Hauptstadt Tripolis festgenommen und auf ein US-Kriegsschiff im Mittelmeer gebracht.
Drei Verdächtige
Wenige Tage später wurde er an das FBI übergeben. Die libysche Regierung und das Parlament hatten den USA Entführung vorgeworfen und die Auslieferung Al-Libis gefordert.
Während der Befragung durch die Polizei in den USA befand sich Al-Libi nach eigenen Angaben im Hungerstreik. Nach Angaben seines Anwalts verschlechterte sich sein Gesundheitszustand im vergangenen Monat.
Al-Libi und der saudi-arabische Geschäftsmann Chalid al-Fauwas sollten sich vom 12. Januar an wegen der Anschläge in Nairobi und Daressalam vor einem Gericht in New York verantworten. Beide plädierten auf nicht schuldig. Ein dritter Verdächtiger, der Ägypter Adel Abdel Bari, hatte sich im vergangenen Jahr schuldig bekannt, bei den Anschlägen eine Rolle gespielt zu haben.
SDA/fko
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