Taxi-Explosion in LiverpoolMutmasslicher Drahtzieher des vereitelten Anschlags identifiziert
Der getötete Fahrgast soll gemäss Medienberichten ein Flüchtling aus dem Nahen Osten sein. Vier festgenommene Männer sind inzwischen wieder auf freiem Fuss.

Nach der Explosion eines Taxis in Liverpool ist der mutmassliche Drahtzieher eines offenbar vereitelten Anschlags identifiziert worden. Bei dem im Taxi getöteten Fahrgast handelte es sich Medienberichten zufolge um einen Flüchtling aus dem Nahen Osten, der zum Christentum konvertiert war. Vier zuvor festgenommene Männer kamen derweil wieder auf freien Fuss.
Bei dem mutmasslichen Attentäter handelt es sich den Berichten zufolge um den 32-jährigen Emad Al Swealmeen irakisch-syrischer Herkunft. Er soll unter psychischen Problemen gelitten haben. Nachdem er vor mehreren Jahren in Liverpool wegen eines Vorfalls mit einem Messer festgenommen worden sei, habe er sechs Monate in einer psychiatrischen Einrichtung verbracht. Wie mehrere Medien berichteten, wurden Asylanträge des Mannes wiederholt abgelehnt.
Ein christliches Paar aus Liverpool, Elizabeth und Malcolm Hitchcott, sagte dem Fernsehsender ITV, Emad Al Swealmeen habe bei ihnen gelebt. Er habe dem Islam den Rücken gekehrt, um Christ zu werden. In der Kathedrale von Liverpool sei er getauft und konfirmiert worden. Es handelt sich dabei um dieselbe Kathedrale, auf die Emad Al Swealmeen möglicherweise einen Anschlag verüben wollte. Auch das Frauenkrankenhaus, vor dem das Taxi explodierte, gilt als mögliches Anschlagsziel.
«Er lebte hier acht Monate, wir lebten Tür an Tür», sagte Malcolm Hitchcott. «Wir hatten nie das Gefühl, dass etwas nicht stimmt». Er sei «schockiert». Seine Frau Elizabeth sagte der BBC, sie sei «einfach nur traurig» und «sehr schockiert» über den Vorfall. «Wir haben ihn einfach geliebt, er war ein netter Kerl.»
Derweil liessen die Behörden vier zuvor festgenommene Männer wieder frei. Die Männer hätten in Verhören «zufriedenstellende Zeugenaussagen» gemacht, woraufhin sie auf freien Fuss gesetzt worden seien, teilte die britische Anti-Terror-Polizei mit.
Die Behörde erklärte am Dienstag weiter, «seit Sonntagmorgen bedeutende Fortschritte» gemacht zu haben. An einer Adresse in der Rutland Avenue, die «für die Ermittlungen zentral werde», seien wichtige Beweise sichergestellt worden. An dieser Adresse hatte Emad Al Swealmeen am Sonntagmorgen das Taxi bestiegen.
/fal
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