Muss dieses Gebäude wirklich stehen bleiben?
Die Uni Basel will auf dem Schällemätteli-Areal einen modernen Campus errichten. Doch nun droht Widerstand: Der Basler Heimatschutz hängt an den alten Gemäuern und hat Einsprache eingereicht.

Der Basler Heimatschutz hat zum geplanten Campus Schällemätteli in Basel Einsprache eingereicht. Er ist nicht gegen die Konzentration der Life-Science-Bereiche der Uni und den Neubau des Biozentrums. Doch nähmen die Pläne keine Rücksicht auf bestehende Bauten, die im Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder stehen.
Der Erhalt der schützenswerten Bauten und deren Integration in die Neuplanung seien «unumgänglich, sinnvoll und gesetzlich zwingend», teilte der Heimatschutz am Montag mit. Im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (ISOS) als erhaltenswert eingestuft werden die Institute für Organische und Anorganische Chemie auf dem Areal. Im ISOS sind die zwei Bauten laut dem Heimatschutz mit dem Erhaltungsziel A ausgezeichnet. Dies verlange das Erhalten der Substanz und die Abstimmung der Planung der öffentlichen Hand auf den Altbaubestand. Der noch bis morgen Dienstag öffentlich aufliegende Bebauungsplan für den Campus widerspreche somit dem ISOS.
Das Institut für Organische Chemie am St. Johanns-Ring 19 wurde von Julius Maurizio, jenes für Anorganische Chemie an der Spitalstrasse 51 von Theodor Hünerwadel entworfen; beide Architekten waren Kantonsbaumeister. Als erhaltenswert schätzt der Heimatschutz im übrigen auf derselben Parzelle auch das Anatomische Institut von 1994 ein.
Institute ins Baselbiet
Um die Konzentration aller Life-Science-Bereiche der Universität gleichwohl zu erreichen, hält der Heimatschutz auch Rochaden von Instituten für möglich. So könnten die Institute für Chemie und Physik, die nicht direkt und eng an die Life Sciences gebunden seien, auch anderswohin verlegt werden. Dabei denkt der Heimatschutz etwa an Baselland. Dies biete sich umso mehr an, als der Landkanton ebenfalls Träger der Universität sei und es nicht einsichtig sei, warum alle Uni-Institute allein in Basel-Stadt angesiedelt sein sollten. Mit neuesten elektronischen Mitteln könne zudem an verschiedenen Orten zum gleichen Thema geforscht werden.
Eine Rochade würde nach Ansicht des Heimatschutzes auch helfen, eine zu grosse Verdichtung auf dem Kantonsspitalareal zu vermeiden. Denn so würde Raum gewonnen für die Life-Science-Institute und Platz frei zwischen Klingelberg- und Schanzenstrasse, um die Abteilungen Verwaltung und Lehre aus dem Spitalreal aufzunehmen.
Campus für Uni und ETH
Die Einsprache hat der Heimatschutz im Zuge der Planauflage beim Bau- und Verkehrsdepartement eingereicht. Der Bebauungsplan sieht den Zusammenzug aller Life-Science-Bereiche der Universität Basel samt 240-Millionen-Neubau des Biozentrums vor; ebenso auf dem Areal untergebracht werden soll das ETH-Departement Biosystems, Sciences and Engineering.
SDA/amu
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