«Motor an und weg»
Jeden Tag fahren rund 500 Lastwagenchauffeure die Strecke via San Bernardino. Die Chancen auf eine Mitfahrgelegenheit stehen gut. Per Lastwagenstopp nach Graubünden – ein Reisebericht.

Das Sonnenlicht wandert gemächlich die Bergspitzen hinunter, auf der im Tal eingebetteten Raststätte Bellinzona-Süd ist es ruhig. Einzig die Stromleitungen knistern über die vier nebeneinander geparkten LKW hinweg. Kabinenvorhänge zugezogen, Fenster mit aufgeklebten Schnörkelmustern verziert, Namensschilder an die Frontscheibe gelehnt. Vatel, Peter, Walter und Ronnie schlafen noch. Ein Reisebus rollt neben die Camions aufs Parkfeld. Zwei Männer mit Schnauz und weissem Hemd zerren eine Festbank aus dem Bauch des Cars, spannen ein rot-weiss kariertes Tischtuch darüber und decken Würstchen, Fleischkäse und Russenzopf auf. Ein paar Dutzend Senioren torkeln aus dem Bus, gehen ein paar Schritte in beliebige Richtung, laben sich dann am Buffet. Wenige Minuten später biegt der Car wieder auf die Autobahn.