Moskauer fliehen aus der Stadt
Die Anwohner versuchen, aus der vom Smog verpesteten Rauch ins Ausland zu reisen. Doch der Flughafen ist komplett überfüllt.

Wegen des Dauersmogs durch die schweren Brände in Russland flüchten immer mehr Moskauer ins Ausland. Pauschalreisen an beliebte Ziele wie Ägypten, Montenegro oder in die Türkei seien ausverkauft, teilte der russische Reiseveranstalterverband am Sonntag mit.
Am Wochenende habe es keine Plätze für Flugreisen in Ferienziele gegeben, sagte Irina Turina vom Reiseveranstalterverband dem Radiosender Moskauer Echo. «Der Rauch hat den Wunsch der Moskauer geweckt, die Stadt zu verlassen.» Das tun allerdings nur diejenigen, die es sich leisten können, während ein Grossteil der Bevölkerung wie schon seit Ende Juli weiter unter Hitze und Smog leidet.
Bissige Kommentare gegen den Bürgermeister
In die Hauptstadt zurückkehren musste Bürgermeister Juri Luschkow, dem die Moskauer übelnehmen, dass er lange lieber im Urlaub blieb anstatt sich um die Brandkrise zu kümmern. Luschkow hatte seine bisherige Abwesenheit mit der Behandlung einer Sportverletzung an einem unbekannten Ort gerechtfertigt. Dies brachte ihm bissige Kommentare in der Moskauer Presse ein. Er habe seine Behandlung nun unterbrochen und kehre nach Moskau zurück, teilten seine Mitarbeiter am Sonntag mit.
Die Luftverschmutzung erreichte in Moskau am Wochenende zeitweise das Sechsfache der erlaubten Grenzwerte. Zahlreiche Hauptstädter trugen Schutzmasken oder hielten sich angefeuchtete Taschentücher vor ihr Gesicht. Die schädlichen Partikel dringen auch in Wohnungen und Büros.
Bis zu 39 Grad im Schatten
Landesweit kämpften in Russland weiter Hunderttausende Einsatzkräfte und Freiwillige gegen die Wald- und Torfbrände an. Die Meteorologen warnten, die folgenschwere Hitzewelle könne noch tagelang andauern mit Temperaturen von bis zu 39 Grad im Schatten. Die Zahl der unmittelbar durch die Brände getöteten Opfer lag nach Angaben der Gesundheitsbehörden weiter bei 52.
Die Lage um das wichtigste russische Atomwaffen-Forschungszentrums bei der Stadt Sarow war nach Angaben der Behörden wieder unter Kontrolle. Von dort waren vorsorglich alle radioaktiven und explosiven Materialien fortgebracht worden. Die bei Sarow zur Brandbekämpfung eingesetzten Soldaten wurden den Angaben zufolge nun an andere Orte verlegt.
AFP/oku
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