Moody's stuft Bonität Portugals herab
Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Portugals gesenkt. Derweil warnt der Chef der Europäischen Zentralbank vor dem Oligopol auf dem Rating-Markt.

Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Portugals herabgestuft. Das schwache Wachstum und die wachsenden Schulden der vergangenen zwei Jahre würden weiterhin an der finanziellen Stärke des Landes zehren, erklärte Moody's am Dienstag zur Begründung. Das Rating wurde von Aa2 auf A1 zurückgenommen.
Die Herabstufung verschärft die Finanzmisere Portugals. Für das Land wird es damit voraussichtlich teurer, seine Schulden auf den internationalen Finanzmärkten zu refinanzieren.
Die sozialistische Regierung in Lissabon hat im Kampf gegen die Verschuldung ein Sparprogramm aufgelegt. In den kommenden vier Jahren sollen Sozial- und Militärausgaben gekürzt, Steuererleichterungen für bestimmte Gruppen abgeschafft und die jährlichen Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst unter der Inflationsrate gehalten werden.
Kritik Trichtes
Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat sich derweil für ein Ende des Oligopols der Ratingagenturen ausgesprochen. Es seien mehr als drei grössere Agenturen nötig, sagte Trichet in einem Interview der Zeitung «Liberation» vom Dienstag.
Grund sei, dass die Vorherrschaft der drei Unternehmen Marktbewegungen verstärke. «Das widerspricht der Finanzstabilität», sagte er. «Es ist wahrscheinlich angemessen, das Oligopol der drei Agenturen aufzubrechen.» Dahinter müsse aber das Bemühen stehen, den Einfluss der Rating- Einscheidungen auf Marktbewegungen zu dämpfen. Derzeit teilen sich die Agenturen Moody's, Standard & Poor's und Fitch den Rating-Markt.
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