Mörgelis Ex-Chef wird massiv bedroht
Flurin Condrau, der ehemalige Chef von Christoph Mörgeli, erhält anonyme Drohbriefe. Die Stimmung im Institut ist angespannt. Und der SVP-Nationalrat stellt per Anwalt Forderungen an die Uni-Leitung.

Der Leiter des Medizinhistorischen Instituts, Flurin Condrau, erhält zahlreiche E-Mails mit Drohungen. Gemäss der Zeitung «Der Sonntag» hat Condrau Anzeige gegen unbekannt erstattet.
Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, bestätigt das: «Zur Täterschaft und den Inhalten der E-Mails kann ich keine Angaben machen.» Im Historischen Seminar ist aufgrund dieser Drohungen die Stimmung angespannt: Als vor einigen Tagen ein Drucker ausstieg, fürchtete man einen Hackerangriff. Vor Condraus Büro soll laut «Sonntag» Sicherheitspersonal der Uni stehen.
Darauf angesprochen, verwies der Sicherheitschef der Uni Zürich an die Medienstelle. Diese wollte dazu keine Stellung nehmen. Offiziell äussert sich auch keiner der Mitarbeiter im Historischen Seminar. Die Stimmung rund um die Entlassung sei zu sehr aufgeheizt, heisst es. Einer sieht die Droh-Mails als «Folge der emotionalen Berichterstattung». Flurin Condrau war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Ratsmitglieder «voreingenommen»
Christoph Mörgeli versucht derweil durch seinen Anwalt Manfred Küng den Druck auf die Universität Zürich aufrechtzuerhalten. Laut dem «SonntagsBlick» hat Küng am Freitag Urs Oberholzer, einem Mitglied des Universitätsrates, ein Schreiben zukommen lassen. Darin fordert er, Florin Condrau müsse «ermahnt werden».
Auslöser ist ein Satz auf der Internetseite des Medizinhistorischen Instituts. Darin schreibt Condrau: «Wir ‹basteln› im Moment an einer neuen Sonderausstellung.» Mit dieser Formulierung qualifiziert sich Condrau laut Küng «als unprofessionell». Damit werde die «jahrzehntelang professionell erfolgte Tätigkeit der Mitarbeiter des Ausstellungsdienstes der Universität herabgewürdigt, und das haben die Mitarbeiter nicht verdient», so Mörgelis Anwalt.
Gleichzeitig stellt Küng zwei Ausstandsbegehren in der Causa Mörgeli – und zwar gegen SP-Regierungsrätin Regine Aeppli und CVP-Nationalrätin Kathy Riklin. Beide sind Mitglieder des Universitätsrates – und beiden wirft Küng vor, sie seien «voreingenommen» und «nicht unabhängig».
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