Gewalttätige Angriffe nehmen zuMitarbeiterin von Basler Asylzentrum wurde von Aktivisten stark bedroht
Drohungen und Sachschaden in Millionenhöhe: Der Bund meldet eine Zunahme von gewalttätigen Aktionen gegen Asylzentren. Besonders schlimm ist die Lage in Basel.

Die Situation für Mitarbeitende von Bundesasylzentren ist in der jüngsten Vergangenheit gefährlicher geworden. Dies ist einer Medienmitteilung des Staatssekretariats für Migration (SEM) zu entnehmen, die am Dienstag publiziert wurde. Gewalttätige und politisch motivierte Aktionen gegen Arbeitskräfte der Schweizer Asylzentren und gegen die Einrichtungen haben laut SEM in den letzten Jahren zugenommen.
Auch wenn solche Aktionen in allen Asylregionen zu verzeichnen seien, so ist die Situation an einem Ort offenbar besonders schlimm. «In Basel haben persönliche Angriffe anonymer Kreise gegen Personen, die im Bundesasylzentrum arbeiten, in den letzten Monaten ein neues und besorgniserregendes Ausmass angenommen», heisst es im Communiqué.
Bei mindestens einer Mitarbeiterin und ihrer Familie sei es zu massiven Sachbeschädigungen und schweren kriminellen Handlungen gekommen. «Das SEM verurteil diese Gewalttaten aufs Schärfste und hat die Taten bei der Strafverfolgungsbehörden angezeigt», so die Mitteilung. Fedpol leitet in Zusammenarbeit mit den Polizeikräften der betroffenen Kantone die Ermittlungen.
In den vergangenen Jahren ist es laut SEM immer wieder zu Anschlägen gegen Gebäude des Staatssekretariats für Migration gekommen. So seien etwa bei Einbrüchen und Vandalenakten in den Bundesasylzentren in Giffers (FR) und Kappelen (BE) ein Sachschaden von zwei Millionen Franken entstanden. Auch Einrichtungen von privaten Unternehmen, die im Auftrag des SEM arbeiten, seien immer wieder Ziel politisch motivierter Aktionen geworden.
Spätestens seit einer umfassenden Recherche der «Wochenzeitung» und des «SRF» über die Zustände im Basler Bundesasylzentrum ist die Situation rund um die Einrichtung angespannt. Mehrere Asylsuchende hatten sich im Zuge der Recherche gemeldet, die von unverhältnismässigen Massnahmen vonseiten der Sicherheitskräfte sprachen.
Im vergangenen Sommer hatte das linksextreme Internetportal Barrikade.info als Reaktion darauf persönliche Daten von acht Sicherheitsleuten veröffentlicht, die zu diesem Zeitpunkt im Basler Asylzentrum beschäftigt waren. Die Aktivisten brachten sie mit den Gewaltvorwürfen in Verbindung. Namen, Wohnorte, Telefonnummern und Kontrollschilder der Personen wurden genannt. Die Rechtfertigung für den Pranger: «Schluss mit dem Schweigen! Schluss mit dem Nichtstun!»
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