Lüdin-Areal in LiestalNicht das Optimum herausgeholt
Die Überbauung zwischen Bahnhof und Altstadt schein so gut wie beschlossen. Der erhofften Verkehrsführung könnte der Regierungsrat aber einen Riegel schieben.

Dass der Quartierplan Lüdin Tatsache wird, scheint unbestritten. Die Bau- und Planungskommission (BPK) beantragt einstimmig, diesen zu beschliessen. Er ist Teil einer Stadtentwicklung, die auf einen autofreien Bereich, einen Park, zwischen Bahnhof und Altstadt abzielt. Einen Wermutstropfen gilt es aber wohl zu schlucken. Diesen kündigte Stadtrat Daniel Muri (parteilos) bereits an der Einwohnerratssitzung vom Januar an: «Es sieht nicht so gut aus, dass unser Wunsch in Erfüllung geht.»
Es geht um die im Quartierplan (QP) vorgesehene Zufahrt zum Parkhaus von der Rheinstrasse und der Schützenstrasse her. Sie wird wohl vom Kanton nicht bewilligt werden. Der Kanton dürfte über die Kantonsstrasse ablehnen, weil er einen Rückstau au die Kantonalbank-Kreuzung und Auffahr-Unfälle fürchtet. Die Erschliessung über die Quartierstrasse sei zudem möglich.
Das Schreiben an Isaac Reber
Die Mitglieder der BPK wandten sich im Dezember sogar in einem ein Schreiben an den direkt zuständigen Regierungsrat Isaac Reber, Direktor der Bau- und Umweltschutzdirektion: «Die BPK hat die Interessenabwägung zur Ein- und Ausfahrt in das Parkhaus diskutiert. Sie folgt der Argumentation des Stadtrats und der Bauherrschaft vollumfänglich und hat einstimmig beschlossen, an der Ein- und Ausfahrt über die Rheinstrasse festzuhalten. Der BPK ist es sehr wichtig, dass der Raum ab der Rheinstrasse hin zur Allee und zum Stedtli in Zukunft möglichst verkehrsfrei wird. Dabei geht es uns nicht nur um den eigentlichen Raum der Allee, sondern uns ist wichtig, dass bereits die Einfahrt in die Altstadt vor dem Lüdin-Kopfbau und der Überbauung Rebgarten möglichst verkehrsfrei wird.»
Alles andere dürfte Formsache sein. Die BPK zeigt sich darüber einig, dass der QP von hoher Qualität ist, was Überbauung und Durchwegung betrifft. Sie lobt das verdichtete Bauen. Der vorliegende QP sei ein Mehrwert für Liestal. Ein Projekt, «das sich in diesen Ort optimal einfügt und eine gewisse Harmonie mit den bestehenden Gebäuden bildet», biodivers und ressourcenschonend. Das Projekt fördere den nicht motorisierten Individualverkehr, weil genügend Veloparkplätze zur Verfügung stünden. Auch wird die Verhinderung unnötiger Lichtemissionen hervorgehoben.
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