Mit der Willensstärke des Captains
Stancescu sicherte den Kloten Flyers mit seinem späten 3:2 in Biel einen mental wichtigen Erfolg und die Playoff-Qualifikation.
Von Silvan Schweizer, Biel Auch nach der Partie schien Anders Eldebrink die Anspannung noch nicht ganz losgelassen zu haben. Mit grimmigem Blick klatschte der Flyers-Trainer in der Garderobe seine Spieler ab. Besonders wuchtig fiel der Handschlag dabei mit Victor Stancescu aus, der seinen Klotenern einen 3:2-Sieg in Biel erst gesichert hatte. Der Captain schritt zwei Minuten vor Schluss ganz seiner Rolle entsprechend voran und demonstrierte grosse Willensstärke, als er den Puck trotz Bedrängnis der gegnerischen Verteidiger nach mehreren Anläufen über die Linie bugsierte. Biel noch zwei Punkte vor Genf Eldebrink wusste um die Wichtigkeit dieses Erfolgs – vor allem in mentaler Hinsicht. Hätte seine Mannschaft erneut verloren, hätte auch der meist optimistisch gestimmte Schwede eine Krise ausrufen müssen. So aber stoppten die Flyers einen Negativtrend nach sechs Niederlagen aus acht Begegnungen, die schwächste Bilanz seit Herbst 2009. Erstmals bezwangen sie im neuen Jahr auch ein Team von oberhalb des Trennstrichs. Biel musste im Kampf ums Playoff derweil einen Dämpfer hinnehmen, Servette rückte gestern bis auf zwei Punkte heran. Kloten sicherte sich wiederum die Teilnahme. Ein Spiel wie die ganze Saison Der bisherige Saisonverlauf der Flyers gleicht einer Achterbahnfahrt. Das ganze Spektrum der Emotionen durchlebten sie nun während einer einzigen Partie: Sie zeigten ein ansprechendes erstes Drittel, in dem Verteidiger Westcott mit einem Distanzschuss das zweite Saisontor gelang. Doch die Klotener verpassten es, nachzulegen. Einmal rettete Biels Kparghai glückhaft auf der Linie, als Goalie Berra bereits geschlagen war und Hollenstein zum Schuss kam. Im zweiten Drittel drehte die Spielrichtung dann vollends. Plötzlich kamen die Seeländer zu Chancen im Minutentakt. Und es dauerte auch nicht lange, bis sie belohnt wurden. Erst traf Tschantré per Ablenker (28.), dann profitierte Gloor von einem Fehler von Torhüter Rüeger (39.). Er hatte bei einem Buebetrickli nicht aufgepasst und glich sich damit der Lethargie seiner Vordermänner an. «Wir spielten zu kompliziert und verloren viele Zweikämpfe», sagte Hollenstein, der Flügel, der nach eineinhalb Monaten und einer komplizierten Magenentzündung sein Comeback gab. Die Flyers retteten sich gerade noch in die Pause. «Da sagten wir uns: Das kann es doch nicht sein! Wir müssen viel mehr laufen, viel mehr Zug aufs Tor bringen», erzählt Hollenstein von den energischen Gesprächen in der Garderobe. Und tatsächlich trat das Team danach wieder bestimmt auf – und erfolgreich. Fünf Partien bleiben den Flyers, um sich in Playoff-Form zu spielen. Nach dem Heimmatch heute gegen Lugano kommen sie erst in zwei Wochen wieder zum Einsatz. Vielleicht ist es die Pause, die einige Teamstützen noch benötigen. Nordgren und Santala, die beiden ausländischen Stürmer etwa, sind seit sechs beziehungsweise neun Partien ohne Treffer. Im Playoff ist dann auch ihre Willensstärke gefragt.
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