Einzug in den Playoff-FinalDie Starwings greifen nach den Sternen
Die Baselbieter Basketballer schlagen Neuchâtel, ziehen in den Playoff-Final ein und spielen zum ersten Mal um den Meisterschaftspokal.

Natürlich war die Sache klar und die Partie längst entschieden. Dragan Andrejevic hätte die Krawatte vom Hals reissen, die Champagnerflasche hervorholen und seine Spieler umarmen können. Doch stattdessen gab er ihnen tatsächlich nochmal ein paar Ratschläge mit auf den Weg. Der Trainer der Starwings nahm kurz vor Schluss in der Partie gegen Neuchâtel ein Timeout. Es war noch eine Minute zu spielen und seine Mannschaft führte mit 16 Punkten. Da konnte nichts mehr schiefgehen.
Doch Andrejevic behielt die Fassung - und seine Spieler machten es ihm gleich. Wenige Sekunden später war der Sieg der Starwings Tatsache. Sie gewannen in der eigenen Halle nach einer starken Leistung 89:75 und stehen somit zum ersten Mal im Playoff-Final.
Die Starwings machten im zweiten Halbfinal-Duell gegen die Westschweizer dort weiter, wo sie zwei Tage zuvor in Neuenburg aufgehört hatten. Die Baselbieter agierten in der Defensive von Anfang an solide und waren vorne aus der Distanz äusserst treffsicher. Nathan Krill, Deondre Burns und Vid Milenkovic trafen aus der Ferne.
Nach 15 Minuten wies das Heimteam eine Trefferquote von weit über 60 Prozent aus der Distanz auf. Und wenn mal ein Versuch daneben ging, dann war meist der Senegalese Cheikh Sane zur Stelle, der den Rebound holte und so für eine zweite Chance im Angriff sorge. Von Unsicherheit, von Druck war nichts zu sehen. Die Starwings spielten mit der Selbstverständlichkeit eines Titelanwärters. Zur Pause führten sie bereits mit sieben Zählern.
Nun wartet Fribourg im Final
Auf der anderen Seite stand die Mannschaft aus Neuchâtel, die in den ersten 20 Minuten nicht auf Touren kam und in der Defensive teilweise lustlos auftrat. Die Westschweizer gewährten den Baselbietern viel Raum und Zeit, erst nach der Pause wurde ihnen der Ernst der Lage bewusst. Sie griffen härter an und erhöhten die Foulanzahl. Sie zogen, sie schlugen, sie rissen die Gegenspieler zu Boden und versuchten alles.
Doch es nützte nichts. Die Starwings blieben flinker, trafen den Korb von überall. Zehn Minuten vor Schluss führten sie mit 15 Punkten. Der Einzug in den Final war ihnen kaum mehr zu nehmen. Und als Coach Andrejevic kurz vor Ende zum Timeout rief, war alles entschieden.
Die Starwings schaffen somit das, was vor der Saison niemand für möglich gehalten hatte: Sie kämpfen ab Mittwoch im Endspiel um den Meistertitel, zum ersten Mal in der Clubgeschichte. Im Final bekommt man es mit Fribourg zu tun, das sich gegen Massagno ebenfalls mit 2:0 durchsetzen konnte. Fribourg beendete die Qualifikationsphase auf dem zweiten Platz und gewann in dieser Saison alle Partien gegen die Starwings.
Doch die Baselbieter haben keine schlechte Erinnerungen an die Westschweizer: Im Cup-Halbfinal verpassten sie beim 68:76 nur knapp die Sensation. Diese können sie nun im Meisterschaftsfinal nachholen.
Starwings - Neuchâtel 89:73 (45:38)
Sporthalle Birsfelden. – 50 Zuschauer.
Starwings: Burns (16), Milon (15), Milenkovic (26), Davet (10), Sane (13), Pausa, Krill (9).
Fehler gefunden?Jetzt melden.