Mit 14 schon vom Keller auf die grosse Bühne
Für die fünf Oberstufenschüler von The Flare ist ihr Auftritt am Samstag der Höhepunkt der Musikfestwochen Winterthur.
Winterthur. - Gestern haben die Musikfestwochen begonnen, gestern hatte der Sänger von The Flare auch seine erste Gesangsstunde, und schon am Samstag steht er mit seiner Band auf der Riesenbühne. Mit dem besten ihrer bisherigen zwölf Konzerte, wie sie sagen, schafften sie es vor den Sommerferien im Salzhaus ins Finale des Nachwuchs-Wettbewerbs Band it. Das Glück half ihnen dabei: «Wir konnten als Zweitletzte spielen vor grossem Publikum. Das hat uns motiviert.» Die Jury riet, eigene Songs zu spielen Bis Samstag stehen nun noch einige Proben an und die Entscheidung: «Sollen wir nur eigene Songs spielen oder doch noch einen von AC/DC?» Die Jury habe die eigenen Kompositionen zwar ausdrücklich gelobt und geraten, ganz auf diese zu setzen, sagen sie. Aber die Erfahrung aus zwölf Konzerten hat sie gelehrt: «‹TNT› kommt beim Publikum immer gut an.» «Die Entscheidung liegt bei der Band», sagt Daniel Zoller. Der Musiklehrer und Drummer an der Musikschule Winterthur begleitet die fünf seit drei Jahren beim Proben und bei Konzerten. Er schaut, dass die Stöpsel in den Ohren sind, dass der Gitarrist ein Plektrum hat und den richtigen Sound vom Verstärker. Er verkabelt alles und ruft dann und wann einen zur Ordnung, wenn er eine Probepause zudröhnt. Zollers Band-Workshops im Schutzraum der Musikschule gibts seit zehn Jahren, The Flare sind seine zweite Band, die es ins Finale geschafft hat, andere kamen nie aus dem Übungsraum. Wenn die Band einen neuen Song bringt, nimmt ihn Zoller am Computer auf, ergänzt hier ein Riff und dort ein Begleitmuster und druckt den jungen Musikern die Noten aus. Dann beginnt das individuelle Üben und gelegentlich auch das Ändern des Vorgegebenen. Die meisten Songs bringt Gino, der Gitarrist, der seit sechs Jahren in der Musikschule Prova den Unterricht besucht. Besonders stolz ist er darauf, dass der Song «Pokerface» fertig war, bevor Lady Gaga einen Hit mit demselben Liedtitel landete. Keyboarder Dario hat schon vor acht Jahren mit dem Klavierspiel begonnen - seine Eltern sind Musiker. Fabian geht seit vier Jahren zu Daniel Zoller in die Schlagzeugstunde. Bassist Miles zupft seit knapp drei Jahren den Bass, er stiess als Letzter zur Band. Und wie gesagt: Nun will auch Sänger Elia sein Stimmorgan schulen. Es tönt recht jungenhaft, der Stimmbruch steht ihm noch bevor. Und obschon einige der fünf in die Höhe geschossen sind, wirken sie doch noch wie Buben. Zehnjährig und ausser Miles alle in derselben vierten Klasse waren sie, als sie mit der Musik begannen. Um die 14 sind sie heute. Frühere Sieger machten Karriere Seit 20 Jahren gibts das Band-it-Festival, das die Bildungsdirektion mit dem Migros-Kulturprozent veranstaltet. Einige Sieger haben es weit gebracht. Pan etwa gewannen 2003, drei Jahre später wurden sie unter dem neuen Namen My Name is George von DRS 3 zur bestern Schweizer Band des Jahres erkoren. Das Niveau sei in den letzten Jahren stark gestiegen, sagt der Band-it-Projektleiter, Vasco Saxer. Dieses Jahr traten 93 Bands an zwölf Orten zur Vorausscheidung an. Bands mit Lehrercoaching werden separat gewertet. «Doch Flare hätten es auch sonst ins Finale geschafft», sagt Saxer, «sie überzeugten.»
The Flare im Übungsraum (von links): Gino, Dario, Sänger Elia, der Coach Daniel Zoller, Miles und Fabian.
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