Migration in MexikoMindestens 54 Menschen sterben bei LKW-Unfall – über 100 sind verletzt
In der Nähe von Tuxtla Gutierrez verlor ein Chauffeur die Kontrolle über sein Fahrzeug. Laut Medienberichten soll es sich bei den Toten um Migrantinnen und Migranten handeln.
Mindestens 54 Menschen sind bei einem Verkehrsunfall im Südosten Mexikos getötet worden. Nach Medienberichten handelte es sich bei den Opfern um Migrantinnen und Migranten – wie die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Chiapas am Donnerstag mitteilte, waren die Opfer in einem Lastwagen zusammengepfercht, dessen Fahrer nach ersten Angaben der Behörden vor Ort wegen überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte. Bei dem Unfall wurden laut Behörden zudem über 100 Personen verletz.
«Nach den Aussagen der Überlebenden stammen die meisten von ihnen ursprünglich aus Guatemala», sagte der Direktor des Katastrophenschutzes, Luis Manuel García. Die meisten der Verletzten seien in Krankenhäuser gebracht worden. Die Behörden kümmerten sich zudem um die Klärung der rechtlichen Situation der Migrantinnen und Migranten. Der mexikanische Aussenminister Marcelo Ebrard teilte auf Twitter mit, dass seine Regierung in Kontakt mit «den Aussenministerien der betroffenen Länder» sei.
Unfall passierte nahe der Grenze zu Guatemala
Der Unfall passierte nahe der Grenze zu Guatemala, dem Haupteinfallstor für Flüchtlinge aus Mittelamerika, die in die USA weiterziehen wollen. Der Transport in Lastwagen ist eine der üblichen Methoden von Schleppern, um die Menschen in die USA zu bringen. Andere schliessen sich zu Karawanen zusammen, die einen grossen Teil der langen Strecke zu Fuss zurücklegen. Dabei sind sie sowohl dem extremen Klima in vielen Regionen Mexikos sowie Übergriffen durch organisierte Verbrecherkartelle ausgesetzt.
Der Zustrom von Migrantinnen und Migranten ohne Papiere, die häufig vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern fliehen, hat sich in den vergangenen Monaten vervielfacht. Viele hatten die Hoffnung, dass der demokratische US-Präsident Joe Biden eine offenere Einwanderungspolitik verfolgen würde als sein Vorgänger Donald Trump. Zwischen Januar und September haben die mexikanischen Behörden mehr als 190’000 Migrantinnen und Migranten registriert, dreimal mehr als im Jahr 2020. Etwa 74’300 wurden abgeschoben.
AFP/sys
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