Milchskandal: Erste Opfer schon letztes Jahr
Der Skandal um kontaminierte Milchprodukte in China hat offenbar schon Ende vergangenen Jahres begonnen. Bis jetzt sind rund 54'000 Kinder erkrankt.
Das staatliche Fernsehen berichtete, beim grössten Milchpulverhersteller der Volksrepublik, Sanlu, seien bereits im Dezember 2007 Beschwerden über dessen Babymilch eingegangen. In Hongkong erkrankten nach Angaben der Regierung zwei weitere Kinder an Nierensteinen.
Der Sender CCTV berichtete am Montagabend, staatliche Ermittlungen hätten ergeben, dass es schon im vergangenen Dezember erste Klagen über Sanlu-Produkte gegeben habe. Das Unternehmen stellte demnach im Juni die Chemikalie Melamin in seinem Milchpulver fest, informierte die Behörden darüber aber erst Anfang August. Sanlu äusserte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen der monatelangen Vertuschung.
Melamin dem Milch beigemischt
Der chinesische Landwirtschaftsminister Sun Zhengcai erklärte, das Melamin sei vermutlich an Milchsammelstationen beigemischt worden. Das System, Milch bei einzelnen Bauern einzusammeln, sei «ausser Kontrolle» geraten und habe Missbrauch möglich gemacht, sagte Sun bei einem Treffen mit Vertretern der Ministerien für Gesundheit und öffentliche Sicherheit am Montagabend.
Bei den zuletzt in Hongkong erkrankten Kindern handelt es sich nach offiziellen Angaben um zwei Jungen im Alter von zwei und neun Jahren. Bei Tests sei Melamin auch in vor Ort verkauftem Kuchen festgestellt worden, erklärte die Regierung weiter. Wegen der verseuchten Milchprodukte sind in China fast 54'000 Kinder erkrankt, vier sind gestorben.
AP/vin
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