Migranten schreiben die neue Weltliteratur
Die österreichische Literaturkritikerin Sigrid Löffler entwirft ein Panorama von Romanen, die unsere Welt im Umbruch treffender abbilden als europäische Lehrer- und Lektorenliteratur.

«Wir haben Arbeitskräfte gerufen, und es kamen Menschen»: Dieser berühmte Satz von Max Frisch gilt nicht nur für die Schweiz. Auch England rief, und viele der Gerufenen sind geblieben, Ungerufene sind dazugekommen, beide haben Kinder und Enkel in die Welt gesetzt, und im Ergebnis ist England ein bunteres, vielleicht ungemütlicheres, auf jeden Fall aber spannenderes Land geworden. Auch literarisch. Denn einige der Angekommenen sind Schriftsteller geworden, und was sie schreiben, ist eine, wenn nicht die «neue Weltliteratur».