Microsofts riskanteste Wette
Das heikelste Produkt aus der Microsoft-Küche ist Windows 8 – sagt niemand geringerer als Firmenchef Steve Ballmer. Trotzdem soll es das aktuelle Betriebssystem schon 2012 ablösen.

In den vergangenen Tagen und Wochen sorgte Microsoft mit dem neuen Handybetriebssystem Windows Phone 7 für Schlagzeilen, am Wochenende nun richtete Redmond den Fokus wieder auf sein Kerngebiet Computersoftware.
Das nächste Windows, war auf der Website von Microsoft Holland zu lesen, soll bereits in zwei Jahren erscheinen. Unternehmenschef Steve Ballmer, der diesen offiziellen Firmenblog nicht kommentierte, sorgte an einem Symposium in Florida für Verwirrung, indem er den Windows-7-Nachfolger als «riskanteste Wette» von Microsoft bezeichnete – ohne diese Aussage auf Nachfrage zu präzisieren. Dies berichtet Zdnet.com. Analysiert man jedoch die Verkaufszahlen des erst seit einem Jahr erhältlichen Windows 7, kann man erahnen, was der Microsoft-Chef denn genau fürchtet.
Warum den Erfolg von Windows 7 gefährden?
Vom aktuellen Betriebssystem wurden in den letzten 12 Monaten 240 Millionen Lizenzen verkauft, wie Microsoft-Manager Brandon LeBlanc auf Windowsteamblog.com schreibt. Windows 7 ist somit das meistverkaufte PC-Betriebssystem der Geschichte. Können Windows-Nutzer den Windows-7-Nachfolger bereits drei Jahre nach Erscheinen dieses Megasellers kaufen, droht das Unternehmen den Softwareerfolg zu kannibalisieren.
Derzeit kann nur spekuliert werden, ob Windows 8 das Zeug hat, den Erfolg des aktuellen Microsoft-OS zu toppen – offizielle Angaben zur Ausstattung des sich in der Entwicklung befindenden Betriebssystems fehlen. Einige Infos sind dennoch bereits nach aussen gedrungen.
Das bietet Windows 8
- So ist es künftig möglich, sich via Gesichtserkennung anzumelden (Kamera natürlich vorausgesetzt). Und: Die Bildschirmhelligkeit passt sich laufend an das Licht der Umgebung an.
- Eines der grössten Ärgernisse, das langsame Booten, wird beseitigt. Windows 8 ist extrem schnell betriebsbereit.
- Nur wenige Computer unterstützen derzeit USB 3.0 – die neue, von Windows 8 unterstützte Schnittstelle ist laut «Computerbild» bis zu 10 mal schneller als der derzeitige Standard USB 2.0. Das Windows der Zukunft ist zudem Bluetooth-3.0-tauglich.
- Der Windows-7-Nachfolger macht es möglich, dreidimensionale Inhalte anzuzeigen.
Ebenfalls steht fest, dass Microsoft mit Windows 8 seine Cloud-Anstrengungen verstärken wird. Beim Cloud-Computing werden Programme und Daten nicht auf der Festplatte, sondern in der Wolke (auf Servern) gespeichert. Nutzer müssen sich keine teure Hardware anschaffen, sich nicht um Aktualisierungen sorgen und auch keine Software mehr kaufen. Das bedeutet bei Windows 8 konkret: Ist das neue Betriebssystem einmal auf dem Netbook, dem Smartphone und dem Desktop-PC gespeichert, sind alle online gekauften Programme sofort auf allen Geräten nutzbar.
Trend Cloud-Computing
Auf dieser Welle surft auch die Konkurrenz. Bei Google etwa laufen viele Programme und Daten auf den Firmenservern und können von Nutzern je nach Bedarf geladen werden. Auch Amazon verstärkt seine «Wolkenangebote». Der Internethändler stellt Unternehmen und Entwickler ab 1. November Cloud-Services mit Einschränkungen kostenlos zur Verfügung.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch