Starwings verlieren Finalspiel 2Menschen gegen Maschinen
Die Starwings unterliegen fehlerlosen Fribourgern auch im zweiten Playoff-Endspiel. Die Westschweizer brauchen nur noch einen Sieg für den Meistertitel.

Nach der Schlappe am vergangenen Mittwoch in Fribourg zeigten die Starwings im zweiten Playoff-Finalduell zu Hause gegen das Team von Trainer Petar Aleksic eine Reaktion und forderten vom Favoriten auf den Meistertitel alles ab. Doch am Schluss reichte auch ein starker Auftritt der Starwings nicht – das 66:82 war das korrekte Resultat, das sich mit den Auftritten von vier Starwings-Akteuren erklären lässt.
Deondre Burns, der zuckende Star

Die Starwings fanden nach der Pleite im ersten Spiel in Fribourg besser und schneller den Rhythmus und hielten konstant mit dem Favoriten mit. Zur Pause stand es 40:38 für die Gäste, das Spiel war absolut ausgeglichen. Und das hatte aufseiten der Baselbieter vor allem mit einem Mann zu tun.
Der US-Amerikaner Deondre Burns zeigte erneut, warum er der Star der Baselbieter ist und Trainer Dragan Andrejevic ihn in Zukunft in einer der grossen Basketballligen sieht. Burns war seinen Gegenspielern immer einen Schritt voraus. Seine Zuckungen mit dem Handgelenk und seine schnellen Schritte brachten die Fribourger zum verzweifeln, seine Würfe passten oft haargenau, seine Pässe fanden immer das Ziel. Am Schluss standen bei ihm 17 Zähler zu Buche, er war wie so oft erfolgreichster Werfer seines Teams. Es lag definitiv nicht an ihm, dass die Starwings dieses Spiel verloren.
Matthew Milon, der treffsichere Routinier

Nach der Pause schalteten die Fribourger einen Gang hoch und setzten die Starwings noch mehr unter Druck. Doch vorerst blieb die Partie einigermassen ausgeglichen, vor allem auch dank etlichen Würfen der Baselbieter, die von ausserhalb Dreierlinie den Weg in den Korb fanden. Und oftmals kamen diese Bälle von Matthew Milon. Der US-Amerikaner wurde nach der Partie zum Mann des Spiels ausgezeichnet. Er hatte sich dieses Lob mit einer Wurf-Erfolgsquote von 100 Prozent verdient.
Cheikh Sane, der zitternde Riese

Doch in der Folge zeigten sich immer mehr die kleinen Unterschiede der beiden Teams. Da fehlerlos ausgeführte Angriffe der Fribourger, dort hin und wieder Pässe ins Nirgendwo bei den Starwings. Da perfekte Raumaufteilung in der Defensive der Westschweizer, dort immer grösser werdende Lücken bei den Baselbietern, je länger das Spiel dauerte. Es war so, als würden in der Sporthalle in Birsfelden Menschen auf Maschinen treffen, die keine Mängel in ihren Systemen einprogrammiert haben. Allen voran Sean Barnette, Arnaud Cotture und Dominic Morris blockten in der Verteidigung etliche Versuche und versenkten vorne den Ball – und verzogen dabei keine Miene.
Das Nachlassen der Starwings konnte man ganz gut am Auftritt von Cheikh Sane begutachten. Der Riese aus dem Senegal war erneut der starke Mann bei den Ballgewinnen. Doch beim sonst so soliden Hünen schlichen sich immer mehr Unsauberkeiten im Spiel ein. Vor allem von der Freiwurflinie vergab Sane zitternd zu viele Möglichkeiten. Es sind Fehler, die gegen ein Team wie Fribourg nicht passieren dürfen.
Branislav Kostic, der ungefährliche Rückkehrer

Und so zog Fribourg davon, im letzten Viertel waren die Gäste das deutlich bessere Team. Bei den Starwings hingegen machten sich die müden Muskeln immer mehr bemerkbar, die Saison dauert für die Baselbieter schon endlos lange. Im Viertelfinal und im Halbfinal der Playoffs waren es meist die gleichen sechs Spieler, die auf dem Platz standen. Alle anderen fehlten verletzt, krank oder angeschlagen. Nun, im Final gegen Fribourg, hat Trainer Andrejevic wieder mehr Optionen. Branislav Kostic und Ilija Vranic kehrten nach wochenlanger Pause zurück auf den Platz.
Captain Kostic war im zweiten Duell gegen Fribourg einerseits wichtiger Mann für die Starwings, da er Deondre Burns so zu Erholungszeit verhalf und vorne das Spiel ab und an als Aufbauer koordinierte. Doch Kostic konnte auch nicht verbergen, dass er die halbe Saison nicht auf dem Platz stand, ihm die Spritzigkeit, die ihn sonst auszeichnet, fehlt. Im Gegensatz zu Burns blieb er in der Offensive meist ungefährlich.
Die Starwings konnten in der Schlussphase nicht mehr reagieren, die Partie war entschieden und die Fribourger liessen in der Sporthalle die letzten Sekunden verstreichen. Die Fans auf der Tribüne bedankten sich bei den Teams für einen unterhaltsamen Basketballabend mit lautem Applaus. Es wird wohl die letzte NLA-Partie in Birsfelden für diese Saison gewesen sein. Am Dienstag können die Fribourger zu Hause alles klar machen.
Starwings – Fribourg 66:82 (38:40)
Starwings: Burns (17), Milenkovic (13), Krill (7), Davet (8), Sane (6), Milon (13), Kostic, Vranic (2).
Tobias Müller schrieb seinen ersten Artikel für die Basler Zeitung im Jahr 2011 und ist seit 2018 als redaktioneller Mitarbeiter tätig. Er beschäftigt sich vor allem mit Themen aus der Leichtathletik, dem Fussball sowie dem Freizeitsport.
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