Interview mit Hausarzt«Meine vielen Long-Covid-Fälle kann ich nirgendwo melden»
Über ein Dutzend Patienten von Res Kielholz leiden an Long Covid. Der Zürcher Hausarzt über die unterschätzte Gefahr von Langzeitfolgen und seinen Frust, dass das BAG darüber keine Daten erhebt.

«Besonders beunruhigend war für mich, dass es sich bei fast allen Long-Covid-Betroffenen um junge Personen zwischen 20 bis 60 Jahren ohne Risikofaktoren handelte»: Res Kielholz arbeitet in einer Praxisgemeinschaft für Allgemeine Innere Medizin in Uster.
Bild: Urs Jaudas
Herr Kielholz, spüren Sie die Omikron-Welle bereits in Ihrer Praxis?
Ja, seit Anfang Dezember behandle ich 9 Fälle. Die Betroffenen waren alle geimpft oder genesen. Wie erwartet litten sie gegenüber Delta-Infizierten seltener an Husten und Geruchsverlust, dafür mehr an Schnupfen, Halsweh und meistens an heftigen Kopfschmerzen und Müdigkeit. Der Verlauf war in 8 Fällen bisher komplikationslos.