«Meine Aufgabe ist es, Anti-Putin zu werden»
Russlands drittreichster Mann, Michail Prochorow, hat sich als Kandidat für die Präsidentenwahl aufstellen lassen. Ziel sei, Putin in die Stichwahl zu zwingen. Doch auch Putin-Gegner beäugen ihn mit Argwohn.
Der russische Milliardär Michail Prochorow hat sich vor der Präsidentenwahl am 4. März erstmals klar als Gegner von Regierungschef Wladimir Putin in Stellung gebracht. Bisher hatte sich Prochorow mit Kritik an Putin zurückgehalten.
«Meine Aufgabe ist es, bei diesen Wahlen der wichtigste Anti- Putin zu werden», schrieb der drittreichste Mann Russlands im Kurznachrichtendienst Twitter.
Prochorow sieht gute Chancen
Prochorow, der laut dem «Forbes»-Magazin der drittreichste Mann Russlands ist, hatte im vergangenen Jahr die Partei Gerechte Sache gegründet, die lange Zeit als Marionette des Kreml galt. Prochorow ist Besitzer des US-Basketballvereins New Jersey Nets. Kritiker vermuten hinter Prochorows Kandidatur einen «Plan des Kreml», um die protestierende Opposition zu beruhigen. Er hatte dies zurückgewiesen und um Geduld gebeten, bis er als Kandidat zugelassen sei. Dies ist am Mittwoch passiert. Der Milliardär hatte vergangene Woche die notwendigen Unterschriften von mindestens zwei Millionen Unterstützern vorgelegt. Die vom Putin-Vertrauten Wladimir Tschurow geleitete Wahlkommission billigte mit grosser Mehrheit seine Kandidatur.
Umfragen zufolge gilt Putin, der bereits von 2000 bis 2008 Präsident war, als der aussichtsreichste unter den insgesamt fünf Kandidaten. Prochorow bekräftigte sein Ziel, Putin in die Stichwahl zu zwingen. Für sich selbst sieht er gute Chancen, bis zu 20 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang zu holen. Der Oligarch hatte zuletzt auch an den Massendemonstrationen in Moskau für ehrliche Wahlen teilgenommen, allerdings nicht als Redner.
Mit im Rennen um das Präsidentenamt sind ausserdem Kommunistenchef Gennadi Sjuganow, der Rechtspopulist Wladimir Schirinowski von der ultranationalistischen Liberaldemokratischen Partei Russlands und der Politiker Sergej Mironow von der linkskonservativen Partei Gerechtes Russland. Sie alle sind in der Staatsduma vertreten und hatten bereits frühere Abstimmungen gegen Putin verloren.
sda/AFP/dapd/kpn
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