Meilen lässt Schule mit Kameras überwachen
Mit technischen Mitteln will der Gemeinderat erreichen, was Sicherheitsdiensten und der Polizei misslang: Vandalen fernzuhalten.
Von Marco Huber Meilen – Sprayereien, Brandstiftungen, Abfall auf dem Boden: Auf dem Areal des Primarschulhauses Obermeilen hätten solche Vandalenakte im Herbst deutlich zugenommen, sagt Schulpräsident Peter Fischer (FDP). Der Platz ist vor allem abends ein Treffpunkt für Jugendliche. Nicht selten liegen am nächsten Morgen Wodkaflaschen und Jointstummel auf dem Pausenplatz. Nun hat der Meilemer Gemeinderat entschieden, zwei Videokameras zu installieren. Diese sollen das Areal an Schultagen von 18 bis 7 Uhr überwachen, an schulfreien Tagen den ganzen Tag über. Schulpräsident Fischer verspricht sich viel von der Massnahme. «In erster Linie sollen die Kameras präventiv wirken und potenzielle Täter abschrecken», sagt er. Die Vandalen könne man nicht einheitlich charakterisieren. Es seien vor allem ältere Jugendliche – «und sicher nicht nur Meilemer». Früher hat die Schule private Sicherheitsdienste engagiert, um des Problems Herr zu werden. Diese seien aber sehr teuer gewesen, sagt Fischer. Zuletzt hat auch die Polizei regelmässig auf dem Schulareal vorbeigeschaut; genützt hat dies aber offensichtlich nicht viel. Ab wann die beiden Kameras auf dem Pausenplatz des Schulhauses Obermeilen hängen werden, ist noch unklar. Laut Michael Weber, dem Leiter der Meilemer Sicherheitsabteilung, soll dies «so schnell wie möglich» der Fall sein. Zuerst müsse aber ein Spezialist prüfen, wo sie am wirkungsvollsten angebracht werden können. In Oetwil wird längst gefilmt Meilen ist nicht die einzige Gemeinde, die mit Kameras für Ordnung auf den Schularealen zu sorgen versucht. Ums Oetwiler Schulhaus Breiti laufen seit März 2010 zwei Kameras, die den Platz zwischen Schule und Kindergarten überwachen. Auch die Stäfner Schulverwaltung hat eine bestellt, nachdem Sekundarschüler in einer Julinacht ins Schulhaus Obstgarten eingedrungen waren und mit Schläuchen das Untergeschoss unter Wasser gesetzt hatten. Die Kamera werde nur probehalber montiert, sagt Stäfas Schulpräsident Jürg Meili (FDP). Er ist skeptisch: «Was nützen Kameras, wenn sich die Täter vermummen?» Gespräche statt Überwachung In Hombrechtikon dagegen sind Videokameras kein Thema, obwohl auch hier Littering und Sachbeschädigungen vorkommen. Die Schule geht das Problem anders an. «Zweimal jährlich finden Veranstaltungen statt, bei denen wir im Dialog mit den Jugendlichen Lösungen suchen», sagt Rebecca Duvåker von der Schulverwaltung. Das effektivste Mittel gegen Vandalenakte sei aber der runde Tisch. Dieser tagt zehnmal pro Jahr unter der Leitung von Gemeindepräsident Max Baur (FDP). Die Gemeinde hofft, dass der Pausenplatz der Schule Obermeilen künftig so sauber bleibt wie auf diesem Bild. Foto: Reto Schneider
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