Meilemer und Uetiker Seeretter bargen eingeklemmten Taucher aus fünf Metern Tiefe – in einer Übung
Mit einer präzis verlaufenen Übung bewies der Seerettungsdienst Meilen und Uetikon, dass die Rettungskräfte bereit sind, im Notfall auszurücken.
Von Ueli Zoss Meilen/Uetikon – Total 22 Mann stellt der Seerettungsdienst Meilen und Uetikon. 17 von ihnen – die restlichen hatten sich entschuldigt – fanden sich am Samstagnachmittag zur alljährlichen Hauptübung bei der Seeheimanlage in Obermeilen ein. Übungsleiter Roland Gloor erklärte den Einsatzleuten kurz die beiden Aufgaben, die sie übungshalber zu bewältigen hatten. Derweil legte ein Boot der kantonalen Seepolizei an, gefolgt von den Booten des Seerettungsdienstes Wädenswil und Horgen. Deren Besatzung wollte sich vor Ort ein Bild von der Übung machen. Mit auf eines der Begleitboote begaben sich Meilens Gemeindepräsident Christoph Hiller (FDP) sowie die Gemeinderäte Theo Geser (Meilen, parteilos) und Markus Hafner (Uetikon, SVP), die Sicherheitsvorsteher. Verwirrter Bootslenker Nachdem die Ehrengäste an Bord gegangen waren, nahmen die Dinge schnell ihren Lauf. Die erste Alarmübung sah vor, ein in der Nähe der Halbinsel Au in Seenot geratenes Boot zu finden und der verletzten Besatzung zu helfen. Das Motorboot Typ Bertram 28, von den Seerettern «Seebueb» genannt, brauste los. Mit an Bord die Helfer Roger Bättig, Felix Benz, Roland Frison, Kaspar Maag und Roland Portmann. Wo sich das gesuchte Boot befand, wusste die Besatzung. Die Navi-Koordinaten waren auf die Pager der Retter übermittelt worden. Übungsleiter Gloor konnte seine Kollegen bald über Funk hören. Es begann ein Dialog mit vielen «Verstanden? Ja, verstanden». Auf dem in Seenot geratenen Boot spielten zwei Mädchen die Verletzten, ein Mann imitierte den verwirrten Bootslenker. Für die zweite Übung sprang ein Taucher des Seerettungsdienstes als Opfer ein. «Tauchunfall im Raum Ländeli, Obermeilen. Ein Taucher, eingeklemmt in circa fünf Meter Tiefe. Sofort ausrücken», lautete der Befehl. Diesmal kam das Motorboot Leugel zum Einsatz, mit Ueli Bebi, Jakob Hänni, Urs Klaus und Jan Walder als Retter an Bord. 40 Einsätze dieses Jahr Auch in diesem Fall erfolgten Hilfe und Rettung rasch. Das Material, von Navigationsgeräten über Motorpumpen bis hin zu Seilwinden, wurde zudem einer aufmerksamen Prüfung unterzogen. Schliesslich hielt Gloor fest: «Die Übung verlief gut. Sie stand im Zeichen von Routine, aber das muss ja so sein.» Rund 40 kleinere Einsätze, darunter technische Defekte an Booten, Ölverschmutzungen, Bergungen, Such- und Taucheraufträge, haben die Seeretter in diesem Jahr schon hinter sich. Sie sind auf Pikett und haben am Wochenende Dienst. In diesem Jahr gab es auch schon grössere Einsätze. Einmal mussten die Seeretter ein Motorboot, das ein Leck hatte, auspumpen. Ein andermal galt es, ein losgerissenes Boot zurückzuholen, ein versunkenes Boot unter Wasser zu bergen und einen Brand zu löschen, der auf einem Boot ausgebrochen war. Selbst in Seenot geraten Besonders schlimm war der letzte Sturm am Samstag, 10. Juli, dieses Jahres. Ueli Schwarzenbach, der seit 24 Jahren im Dienst der Meilemer und Uetiker Seeretter steht, erzählt: «Wir waren mit dem Seebueb unterwegs, als wir plötzlich eine grosse Wasserwand vor Augen hatten. Wir wollten ein losgerissenes Fischerboot ins Schlepptau nehmen. Doch plötzlich gerieten wir selbst in Seenot und mussten erst mal unsere eigene Haut retten. Den folgenden Sonntag verbrachten wir mit Aufräumen.» Schwarzenbach und seine Kollegen waren an diesem Sturmwochenende viele Stunden im Einsatz – alles ehrenamtlich, versteht sich. www.srdmeilen.ch
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