Mehrheit der Amerikaner für Drohnenkrieg
In Pakistan sind bei zwei US-Drohnenangriffen offenbar erneut sieben Menschen getötet worden. Laut einer Studie befürworten die US-Bürger das Vorgehen der Regierung Obama – damit stehen sie aber allein da.

Wie aus Geheimdienstkreisen in der Region verlautete, feuerte heute ein unbemanntes Flugzeug zwei Raketen auf eine Gehöft. Der Angriff fand demnach in der Nähe von Miranshah im Stammesgebiet Nord-Waziristan statt. Aus den zerstörten Gebäuden seien mindestens drei Leichen geborgen worden.
Bereits am Vorabend waren den Angaben zufolge vier Menschen getötet worden, als eine US-Drohne in dem Gebiet ein Fahrzeug beschossen hatte. Bei den Opfern soll es sich um radikalislamische Extremisten handeln. Nord-Waziristan gilt als Taliban-Hochburg und Rückzugsraum für Angehörige der Terrororganisation al-Qaida.
In der Gebirgsregion soll Ende Mai auch der Vizechef von al-Qaida, Abu Jahja al-Libi, bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen sein. Das hatte die US-Regierung vergangene Woche erklärt. Pakistanische Geheimdienste hatten die Meldung bestätigt.
62 Prozent für Drohnenangriffe
Fast zwei Drittel der Amerikaner befürworten einer Umfrage zufolge die US-Drohnenangriffe auf mutmassliche Terroristen in Pakistan, dem Jemen und Somalia. Wie das Meinungsforschungsinstitut Pew Center am Mittwoch mitteilte, ist die Zustimmung von 62 Prozent der befragten US-Bürger aber die Ausnahme: In 17 von 21 Ländern wurde diese Taktik in repräsentativen Umfragen von mehr als der Hälfte der Befragten abgelehnt.
Die Regierung von Präsident Barack Obama betrachtet den Einsatz unbemannter Drohnen als eines ihrer effektivsten Werkzeuge im Kampf gegen das Terrornetzwerk al-Qaida. «Es bleibt bei einer weitverbreiteten Auffassung, dass die USA einseitig handeln und sich nicht mit anderen Ländern abstimmen», schrieben die Autoren der Studie. Insbesondere in den muslimischen Ländern seien die Antiterrormassnahmen der USA unpopulär.
SDA/wid
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