Mehr Geld für Unterführung in Uster nötig
Die Stadt braucht einen Zusatzkredit, um den Ersatz des Bahnübergangs an der Winterthurerstrasse zu planen. Grund sind Umweltbedenken des Kantons.
Von Christian Brütsch Uster – Glücklich ist, wer ohne anzuhalten den Bahnübergang Winterthurerstrasse mit dem Auto oder dem Fahrrad passieren kann. Dieses Glück ist aber nur wenigen beschieden, denn die Schranken sind tagsüber öfter geschlossen als offen. Das löst bei vielen Unmut aus, weshalb es seit dem Jahr 2000 schon drei Versuche gab, dort eine Unterführung zu bauen. Der jüngste Vorstoss, eingereicht vor drei Jahren von einem Initiativkomitee, fand im Ustermer Parlament Gehör. Es beauftragte den Stadtrat mit der Projektierung. Dafür wurde im September 2009 ein Kredit von 470 000 Franken gesprochen. Nun stellt der Stadtrat ein Gesuch für einen Nachtragskredit von 240 000 Franken. Nötig sei dies wegen Auflagen, die der Kanton mache. Dieser darf als Eigentümer die Rahmenbedingungen für die Unterführung festlegen. Sonst «zurück auf Feld eins» Sollte das Parlament den Zusatzkredit ablehnen, hätte das laut Bauvorstand Thomas Kübler (FDP) zur Folge, dass es «zurück auf Feld eins» ginge. Mit anderen Worten: Die Volksinitiative käme ohne die bereits gemachten Vorbereitungen seitens der Stadt vors Volk. An der Urne müssten sich die Stimmbürger dann für oder gegen das vom Initiativkomitee vorgelegte Projekt aussprechen. Die Stadt könnte dann lediglich darauf hinweisen, dass der Kanton Auflagen macht, welche im Initiativtext nicht enthalten seien und welche die Kosten in die Höhe treiben würden. Die Initianten gingen ursprünglich von Kosten um die 10 Millionen Franken aus. Die nun vorgelegte Kostenschätzung liegt dagegen bei 24,5 Millionen Franken – die nötigen Lärmschutzmassnahmen noch nicht eingerechnet. Grundwasser ist tangiert Bei den Auflagen, die der Kanton macht, geht es vor allem um den Umweltschutz. Experten haben festgestellt, dass die Unterführung unter den Grundwasserspiegel zu liegen käme. Sie rechnen auch mit einer möglichen Verkehrszunahme von 150 Prozent, was wiederum zu einer erhöhten Lärm- und Schadstoffbelastung führen würde. Der Kanton schreibt daher für das gesamte Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung vor. Wegen notwendiger Lärmschutzmassnahmen würde das zu bearbeitende Strassenstück zudem länger als geplant: ganze 1450 Meter statt nur 300 Meter.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch