Mehr Arbeitslose 2014
Die Wirtschaftsexperten des Bundes rechnen in ihrer Konjunkturprognose für 2013 mit einem Wachstum von 1,3 Prozent. Die Zahl der Menschen ohne Arbeit dürfte dennoch steigen.

Die Wirtschaftsexperten erwarten für das nächste Jahr ein Konjunkturwachstum von 1,3 Prozent. Die Ökonomen äussern sich damit einen Hauch vorsichtiger als vor drei Monaten, als sie noch von einer Steigerung des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 1,4 Prozent ausgingen.
Die Zahlen müssten deutlicher revidiert werden, wenn die europäische Schuldenkrise neue Verwerfungen mit sich bringt. In ihrer Prognose schreiben die Experten des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco in Bern aber, dass sie derzeit keine Anzeichen für eine Verschlechterung der Lage sehen.
Die Euro-Krise sei noch lange nicht gelöst, aber es gebe einige Lichtblicke. So hat die Bereitschaft der Europäischen Zentralbank für Anleihenkäufe in den Krisenländern 2012 die Finanzmärkte etwas beruhigt. Ausserdem glaubt das Seco, dass die Krisenländer im europäischen Süden ihre Reformen durchziehen.
Über den Haufen werfen könnten solche Vorhaben aber soziale Unruhen. Ein Risiko bleibt auch die «Fiskalklippe» in der amerikanischen Politik. Einigen sich die Parteien in Washington nicht auf ein Budget, werden Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen fällig, mit negativen Folgen für die Weltwirtschaft.
Mehr Arbeitslose
Die Schwierigkeiten für die Schweizer Wirtschaft kommen vor allem von aussen. Der Grund für den verhaltenen Optimismus des Seco ist vor allem die Eurozone, die im laufenden und voraussichtlich auch im nächsten Jahr weiter unter einer schrumpfenden Wirtschaft leidet. Die USA dürften sich dagegen weiter langsam erholen.
Ausdruck dieser Schwierigkeiten ist eine steigende Schweizer Arbeitslosigkeit. Noch im Herbst habe es bei der Beschäftigung gut ausgesehen, doch jetzt zeigten Umfragen, dass die Unternehmen bei Neueinstellungen zögerten, schreibt das Seco. Das Beschäftigungswachstum dürfte 2013 zum Erliegen kommen.
Die Arbeitslosenquote steigt demnach von einem erwarteten Jahresdurchschnitt 2012 bei 2,9 Prozent im nächsten Jahr auf 3,3 Prozent und verharrt 2014 dort. Dies, obwohl das Wirtschaftswachstum dann gemäss der Prognose auf 2 Prozent zulegen wird.
Unterschiedlich bei Branchen
Die einzelnen Branchen werden sich indessen weiter unterschiedlich entwickeln. Inlandorientierte Sparten wie der der Bau oder die öffentlichen und privaten Dienstleistungen profitieren von der Zuwanderung und den tiefen Zinsen.
Der Konsum dürfte aber wegen schlechterer Lohnaussichten und der Angst vor Arbeitslosigkeit leicht zurückgehen. Beim leidenden Export dürften die erfolgreiche Uhrenindustrie und der Pharmasektor insgesamt für eine Entschärfung der Lage sorgen. Insgesamt erwartet das Seco, dass die grossen Disparitäten zwischen Inlands- und Exportwirtschaft etwas minimiert werden.
Die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) wird es aber weiter schwer haben, obwohl relativ viele Firmen trotz den Problemen aus der Frankenstärke bisher einigermassen gut über die Runden gekommen sind. Nicht viel Gutes weiss das Seco hingegen für den Tourismus vorauszusagen.
SDA/ses
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