Mehr als 140 Tote bei starkem Erdbeben auf den Philippinen
Auf der philippinischen Insel Bohol ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 7,2. Aus Angst vor einem Tsunami flüchteten die Menschen in die Berge. Die Flutwelle blieb jedoch aus.
Bei einem schweren Erdbeben auf den Philippinen sind mehr Menschen gestorben als bisher angenommen. Es seien bisher über 140 Todesopfer gezählt worden, teilte das nationale Katastrophenzentrum am Abend mit. Das Beben der Stärke 7,1 hatte am frühen Morgen eine auch von vielen Touristen besuchte Region im Zentrum des Landes erschüttert. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt, die Stromversorgung brach teilweise zusammen.
Allein 77 Todesopfer wurden den Angaben zufolge auf der bei Urlaubern beliebten Insel Bohol geborgen, wo das Epizentrum des Bebens lag. Weitere Todesopfer gab es auf den benachbarten Inseln Cebu und Siquijor. Die Behörden rechneten am Abend mit weiteren Toten. Ausländische Touristen waren ersten Berichten zufolge nicht unter den Opfern.
Erhebliche Schäden, Strömunterbrüche
Das gesamte Ausmass der Zerstörung war zunächst nicht abzusehen, da die Zufahrtswege zu den am schlimmsten betroffenen Gebieten auf Bohol blockiert waren und die Stromversorgung teilweise unterbrochen war. Nach Angaben der Behörden hielten sich wegen eines Feiertags weniger Menschen als sonst in öffentlichen Gebäuden auf.
Einwohner und Touristen auf den Inseln Bohol und Cebu berichteten von erheblichen Schäden an modernen Gebäuden und historischen Bauten. So stürzten nach Aussage eines Augenzeugen Teile einer im 17. Jahrhundert errichteten Kirche auf Bohol ein.
Eine Hauptattraktion der Insel sind neben den Stränden die sogenannten Chocolate Hills, kegelförmige Hügel, die während der Trockenzeit eine braune Farbe annehmen. Der grösste Hotelkomplex in der Gegend wurde durch das Erdbeben ebenfalls stark beschädigt, wie der Chef der örtlichen Touristenpolizei sagte. Es sei aber niemand verletzt worden.
Feuer in einem Spital
Die Insel Cebu ist mit ihren 2,5 Millionen Einwohnern das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region. Ein Universitätsgebäude, eine Schule, zwei Einkaufszentren, mehrere Märkte und zahlreiche kleinere Häuser wurden dort beschädigt. Die älteste christliche Kirche der Philippinen in der Inselhauptstadt Cebu City wurde nach Angaben eines Regierungssprechers ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen. Laut Medienberichten mussten mehrere Patienten eines Krankenhauses in Sicherheit gebracht werden, nachdem ein Feuer in dem Gebäude ausgebrochen war.
Drei der Menschen, die auf Cebu starben, wurden bei einer Massenpanik in einer Sporthalle getötet, wie der örtliche Chef des Katastrophenschutzes sagte. Viele Bedürftige hatten sich dort versammelt, um Hilfszahlungen der Regierung entgegenzunehmen.
Nach dem heftigen Erdstoss am Morgen wurden auf den Philippinen mindestens vier Nachbeben mit einer Stärke von mehr als 5,0 gemessen. Die Inselgruppe liegt auf dem pazifischen Feuerring, an dem tektonische Erdplatten aneinander stossen. Dies führt zu häufigen Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
Die bisher schwerste Naturkatastrophe auf den Philippinen hatte sich 1976 ereignet. Ein Erdbeben samt Tsunami traf die Inseln Sulu und Mindanao, mindestens 5000 Menschen wurden in den Tod gerissen. Die Flutwellen überschwemmten rund 700 Kilometer Küste und verwüsteten viele Orte.
AP/chk/ajk
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