Medwedew lässt sich von den USA zähmen
Nach dem Gepolter zwischen Russland und den USA um die Stationierung von Raketen gibt sich der russische Präsident jetzt versöhnlich. Er werde die US-Raketen unter Umständen akzeptieren.

«Wir haben eine Chance, das Problem zu lösen, indem wir uns entweder auf ein globales Raketenabwehrsystem einigen oder zumindest eine Lösung für die bestehenden Programme finden, die die Russische Föderation zufriedenstellen würde», sagte Dmitri Medwedew gestern in Washington.
Russland ziehe allerdings ein globales Abwehrsystem «zersplitterten nationalen Elementen» vor, erläuterte Medwedew in einer Rede vor dem Council on Foreign Relations. Damit knüpfte er an Äusserungen seines Vorgängers Wladimir Putin an.
Medwedew habe die US-Wahlen «vergessen»
Der russische Präsident äusserte weiter die Hoffnung, dass die Regierung des designierten US-Präsidenten Barack Obama die Pläne noch einmal überdenken werde. Erste Signale deuteten darauf hin, sagte er.
Medwedew hatte einen Tag nach der US-Präsidentenwahl angekündigt, als Antwort auf den geplanten US-Raketenschirm in Osteuropa eigene Kurzstreckenraketen an die polnische Grenze zu verlegen.
Mit dem Zeitpunkt dieser Äusserungen habe er keineswegs Druck auf Obama ausüben wollen, beteuerte Medwedew nun in Washington. Er habe die Rede schon länger geplant und die US-Wahlen schlicht vergessen. Beobachter hatten Medwedews Worte am 5. November als «falsches Signal zur falschen Zeit» kritisiert.
Strategische Partnerschaft mit Barack Obama
Medwedew hofft nach eigenen Worten, dass sich die angespannten Beziehungen seines Landes zu den USA mit dem Amtsantritt Obamas verbessern werde. Die russische Regierung glaube daran, dass Obama sich für eine Verbesserung der zuletzt angespannten Beziehungen einsetzen werde.
Russland wolle mit den USA eine «strategische Partnerschaft» wie sie mit China bestehe. Die Beziehungen zwischen Russland und den USA seien «sehr umfassend, reich und ziemlich vielschichtig», sagte Medwedew in Anwesenheit der früheren US-Aussenministerin Madeleine Albright, die in Obamas Auftrag den Weltfinanzgipfel besucht hatte.
SDA/oku
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch