«Max Frisch war stets an meiner Seite»
Barbara Honigmann, in Ost-Berlin aufgewachsen, lebt in Strassburg. In ihren Romanen setzt sie sich mit ihrer jüdischen Familiengeschichte auseinander. Am Sonntag erhält sie in Zürich den Max-Frisch-Preis.

Max Frisch hat immer zu ihrem Literaturleben gehört. Schon in der DDR, als er dort noch gar nicht verlegt wurde: Es passt zu ihr, das Bild einer wissensdurstigen jungen Frau, die sich entschlossen die dunklen Haare aus dem Gesicht streicht und loszieht, um sich unter der Hand einen «Homo Faber» zu beschaffen – einen Westdruck. Barbara Honigmann hatte in Max Frisch einen stillen Begleiter auf dem Weg zu sich selbst gefunden.