Maurers fünf heikelste Aussagen in der «Weltwoche»
Der VBS-Chef äusserte sich in einem Interview abfällig über Bundesratskollegen. Was er am ehesten bereut haben dürfte.

Bundesrat Ueli Maurer fühlt sich dazu genötigt, sich bei seinen Bundesratskollegen zu entschuldigen. Auf der VBS-Homepage lässt Maurer mitteilen, einzelne Aussagen in einem Interview mit der «Weltwoche» hätten gegen das Kollegialitätsprinzip verstossen. Tatsächlich ist das Interview gespickt mit unkollegialen oder gar abfälligen Aussagen über einzelne Mitglieder oder den Gesamtbundesrat. Hier eine Auswahl der heikelsten Aussagen.
Ueli Maurer zur Frage, ob die Rolle der Schweiz als Vorsitzende der OSZE problematisch sei:
«Die Mitgliedschaft allein vielleicht nicht, wohl aber das Präsidium. Es wird leicht zum Spielball starker Interessen. (…) Im Bundesrat ist man sich durchaus bewusst, dass die Doppelrolle die Schweiz in eine ungemütliche Situation bringen kann. Sind wir ein unabhängiger und neutraler Kleinstaat mit Bundespräsident Burkhalter an der Spitze? Oder dominiert OSZE-Präsident Burkhalter? Das werden wir sicher noch diskutieren müssen.»
Ueli Maurer über mögliche Sanktionen der Schweiz gegen Russland, wie sie Bundesrat Johann Schneider-Ammann mit der Sistierung des Freihandelsabkommens mit Russland getroffen hat:
«Als wirklich neutrales Land würde man die Beziehung zu beiden Konfliktparteien auf dem aktuellen Status einfrieren.»
Ueli Maurer über den OSZE-Sondergesandten Tim Guldimann:
«Unser Chefdiplomat ist nicht unumstritten. (…) Den Entscheid, Guldimann als OSZE-Vermittler einzusetzen, hat Didier Burkhalter getroffen, ohne die Kollegen zu informieren. Im Bundesrat wäre das wohl kaum durchgegangen.»
Ueli Maurer über die Frage, ob beim Bundesrat in Sachen Unabhängigkeit der Schweiz ein Umdenken stattfinde:
«Ein Umdenken ist zu viel gesagt. Aber man hat angesichts etlicher Volksabstimmungen die Signale langsam wahrgenommen. (…) Die Verteidigungspolitik wird immer noch als ein Hobby der SVP wahrgenommen.»
Ueli Maurer zur Frage, wie er den Bundesrat politisch verorte:
«In allen wesentlichen Positionen ganz klar Mitte-links. In den letzten Jahren gab es kaum seriöse bürgerliche Entscheidungen. (…)»
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch