Maudet und das Bauprojekt seiner Freunde
Die Leute, welche die Kontakte zum Kronprinzen von Abu Dhabi knüpften, haben handfeste Interessen, die auch Maudet betreffen.

Wegen einer Luxusreise nach Abu Dhabi hat die Genfer Staatsanwaltschaft gegen den Genfer Regierungspräsidenten Pierre Maudet ein Strafverfahren eröffnet. Heute weiss man: Bezahlt hat die Reise vom November 2015 der Kronprinz des Emirats Abu Dhabi.
Die Kontakte zum Kronprinzen knüpften Pierre Maudets Freunde, in Genf tätige, libanesische Immobilieninvestoren. Recherchen der SRF-Sendung «Rundschau» zeigen nun: Maudets Freunde haben handfeste Geschäftsinteressen, die auch Maudet betreffen.
Sie kauften über ihre Firma Capvest einer Erbengemeinschaft beim Flughafen Genf ein Grundstück für 18,5 Millionen Franken ab, obschon dieses beim Erwerb noch in der Landwirtschaftszone lag. Ein solcher Kauf gilt als risikoreich.
Ihr Projekt für einen riesigen Bürokomplex mit einer Renditeaussicht von 100 Millionen Franken lancierten sie just in jenem Jahr, in dem Maudet mit seiner Familie nach Abu Dhabi flog. Gemäss «Rundschau»-Recherchen hat der Staatsrat mittlerweile einem ersten Schritt zur Umzonung zugestimmt.
Auch Maudet stimmte ab, obschon das Geschäft seine Freunde betraf. Doch Maudet verneint einen Interessenkonflikt. In einer schriftlichen Stellungnahme teilte er der «Rundschau» mit, nicht der Staatsrat, sondern eine Erbengemeinschaft habe den Boden an Capvest verkauft. «Die Regierung hat weder bei der Suche nach einem Investor noch bei der Auswahl eine Rolle gespielt. Ebenso hat der Kanton mit dem Investor weder einen Vertrag noch eine Verpflichtung unterzeichnet», so Maudet.
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