Massenschlägerei in «Carlos»-Kampfsportschule
Mehrere Dutzend Involvierte, Waffen und diverse Verletzte: Am Montagabend flogen in der Reinacher Kampfsportschule von Carlos-Trainer Shemsi Beqiri die Fäuste. Über die Hintergründe kursieren Spekulationen.

Turbulente Szenen am Montagabend im Superpro Sportcenter im Reinacher Gewerbegebiet: Kurz vor 20 Uhr kam es in der Kampfsport-Schule am Christoph Merian-Ring zu einer Massenschlägerei mit mehrern Dutzend Involvierten. «Es muss ziemlich heftig zu und her gegangen sein», sagt Polizeisprecher Meinrad Stöcklin.
Der Überfall sei während eines Trainings geschehen, bei dem auch Jugendliche anwesend waren. Diese wurden aufgefordert, sich auf den Boden zu legen. Insgesamt sechs Personen sind gemäss Baselbieter Polizei zum Teil erheblich verletzt worden. Sie landeten im Spital – es kam zu Knochenbrüchen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, wurden die Anwesenden im Superpro Sportcenter durch eine zum Teil maskierte Gruppe angegriffen. Vereinzelt wurden Waffen gesichtet. Nach Zeugenaussagen gehe die Polizei von Messer und Stöcken aus.
Die Aggression sei gemäss Polizeisprecher Stöcklin sehr gezielt eingesetzt worden. Hauptopfer und Täter befänden sich ebenfalls unter den Verletzten. «Wir konnten sie noch nicht einvernehmen, daher sind noch viele Fragen offen», so Stöcklin. Es kam zu einer Festnahme.
Eine Abrechnung in der Thaibox-Szene
Die Kampfschule gehört Shemsi Beqiri (27), 10-facher Weltmeister im Thaiboxen, verurteilter Gewalttäter und Trainer des schweizweit für Schlagzeilen sorgenden Carlos. Die Polizei betont allerdings, dass es keinerlei Anhaltspunkte gibt, die auf einen Zusammenhang mit dem «Fall Carlos» hindeuten.
Viel eher dürfte es sich um die Eskalation eines schon lange schwelenden Konflikts innerhalb der regionalen Thaibox-Szene handeln. Ein Szenekenner spricht gegenüber der BaZ von einer Abrechnung zwischen dem Kampfsporttrainer Paulo Balicha (Diamond Gym) und seinem ehemaligen Schützling Shemsi Beqiri (Superpro). Laut dem Insider soll Beqiri seinen früheren Trainer auf Facebook über längere Zeit mit Provokationen eingedeckt haben, die zum Teil unter die Gürtellinie gegangen seien.
Am Montag ist das Fass offenbar übergelaufen. Balicha habe 20 Leute bei sich versammelt und sei dann mit ihnen in Beqiris Studio einmarschiert. Ausser Balicha seien alle Angreifer vermummt gewesen, einige von ihnen seien mit Baseballschlägern und Schlagringen bewaffnet gewesen, sagt der Szenekenner, selber ein aktiver Kampfsportler, aufgrund von Aussagen aus zweiter Hand. Das Ziel der Attacke, Shemsi Beqiri, habe den Kiefer, das Nasenbein und eine Hand gebrochen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch