Massengrab mit 27 Skeletten im Kasernenareal entdeckt
Die Gebeine stammen wahrscheinlich von Soldaten, die im 19. Jahrhundert einer Typhusepidemie zum Opfer fielen.

Archäologen stiessen im nördlichen Anbau der Kaserne überraschend auf ein Massengrab mit 27 Skeletten. Gemäss einer Mitteilung des Basler Präsidialdepartements dürften sie von Soldaten stammen, die im 19. Jahrhundert einer Epidemie zum Opfer gefallen waren und schnell bestattet werden mussten.
Ursprünglich waren Bauarbeiter auf die frühere Grabstätte gestossen. Auf der Sohle des ehemaligen Stadtgrabens fanden sie zwei schmale Gräben vor, in denen die Skelette lagen. Nach einer ersten anthropologischen Untersuchung stammen siealle von jungen Männern.
Es handle sich eindeutig um ein Massengrab, teilte Kantonsarchäologe Guido Lassau mit. Eine grosse Zahl an Toten habe möglichst schnell darin bestattet werden müssen. Bei den Skeletten lagen zwei Kreuzanhänger und einige wenige Knöpfe, die das Massengrab ins 19. Jahrhundert datieren.
Todesursache Typhusepidemie
Wahrscheinlich stehe das Massengrab mit einer historisch belegten Typhusepidemie in Zusammenhang, die durch Soldaten gegen Ende der napoleonischen Kriege ausgelöst wurde, schreibt der Kantonsarchäologe weiter mit. Russisch-preussische Soldaten hätten den so genannten «Flecktyphus» in die Stadt eingeschleppt.
Der eingeschleppte „Flecktyphus“ löste eine im Oberrheingebiet wütende Typhusepidemie aus. Alleine in der Stadt Basel fielen der Epidemie im Jahr 1814 über 800 der ca. 16‘000 bis 17‘000 Einwohner zum Opfer.
In jener Zeit befand sich im Areal des ehemaligen Klosters Klingental ein Lazarett , in dem die erkrankten Soldaten möglicherweise behandelt worden seien. Das Massengrab wurde gemäss den Erkenntnissen des Kantonsarchäologen im damals noch offen stehenden Stadtgraben, dem heutigen Klingentalgraben, angelegt.
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