Maria Scharapowas Demütigung
Die mit grossen Hoffnungen ans Australian Open gereiste Russin gewinnt gegen Angelique Kerber nur vier Games. Das sorgt für Schadenfreude.
Eine gute Stunde nur dauerte das Drittrundenduell zwischen Angelique Kerber und Maria Scharapowa. Und eigentlich war es auch mehr eine Lehrstunde für die fünffache Grand-Slam-Siegerin aus Russland. Sie unterlag der grossartig aufspielenden Kerber 1:6, 3:6 und beging dabei 24 Eigenfehler. Bei der Deutschen waren es nur deren fünf. Kerbers Befürchtungen («Maria ist zurück, und sie ist auch wieder gefährlich») bewahrheiteten sich nicht.
Scharapowa, die vor dem Turnier anstelle der abwesenden Titelverteidigerin Serena Williams die Australian-Open-Trophäe ins Stadion getragen hatte, wartet damit weiter auf einen Exploit an einem Majorturnier. Zuletzt stand sie 2015 in Wimbledon in einem Halbfinal auf der höchsten Stufe, im gleichen Jahr war sie auch Finalistin in Melbourne. Ihr letzter Grand-Slam-Titel datiert aus dem Sommer 2014, als sie das French Open gewann.
Dass die wegen Dopings 15 Monate gesperrte Scharapowa als Pokalträgerin ausgewählt worden und die Sperre im Interview zum Turnierstart beschönigend als «Auszeit» bezeichnet worden war, hatte für harsche Kritik an den Melbourner Organisatoren geführt. Und Scharapowa noch mehr zur Reizfigur gemacht. Es ist davon auszugehen, dass die klare Niederlage gegen Kerber viele Konkurrentinnen freuen wird.
Scharapowa, die sich während ihrer Karriere immer bemüht hatte, keine Schwächen zu zeigen, gab dem Magazin «Sport Bild» kürzlich ein erstaunlich offenes Interview. «Als ich nicht spielen durfte, lernte ich, dass es okay ist, sich schlecht und einsam zu fühlen», gestand sie.
Kerber, Australian-Open-Champion von 2016, hat nun schon zwölf Partie in Folge gewonnen. Ihr nächste Gegnerin ist am Montag die Siegerin des Matchs zwischen der Polien Agnieszka Radwanska und Su-Wei Hsieh aus Taiwan. «Ich bin so glücklich und geniesse jeden Moment. Ich bin so froh, dass 2017 vorbei ist und wir das Jahr 2018 haben», sagte die 30-Jährige nach dem Sieg über Scharapowa.
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