Prozessbeginn in Muttenz Mann zerkratzte im Oberbaselbiet über 100 Autos
Von Tiefgaragen hielt er sich fern, doch unter freiem Himmel war kein Auto vor ihm sicher. Nun steht der Mann, der 109 Autos beschädigte, vor dem Strafgericht.

Im Frühjahr 2019 richtete ein 35-jähriger Mann in den Gemeinden Waldenburg und Niederdorf grossen Schaden an, wie die «Volksstimme» berichtete. Zwischen Februar und April beschädigte er insgesamt 109 Autos – vielen von ihnen verpasste er mit einem spitzen Gegenstand lange, tiefe Kratzer.
Dabei suchte er sich scheinbar willkürlich Fahrzeuge aus und verunstaltete Türen sowie Motorhauben und Kofferraumdeckel. Bemerkenswert ist, dass die Taten nicht etwa im Schutz der Nacht, sondern oft mitten am Tag und auf offener Strasse begangen wurden. Autos in Tiefgaragen liess der Mann in Ruhe.
Mann fuhr auch ein Kind an
Doch damit nicht genug: Dem Mann werden weitere Vergehen vorgeworfen. 2020 fuhr der Angeklagte ein vortrittsberechtigtes Kind an, welches sich dabei leicht verletzte. Im gleichen Jahr warf er an einem Rotlicht eine Bierbüchse gegen ein Auto, da er sich von der Fahrerin provoziert fühlte. Die Frau stieg darauf aus und wurde von ihm weggeschubst.
Laut Staatsanwaltschaft beläuft sich der Schaden, der durch den Vandalismus entstanden ist, auf 182’000 Franken. Angeklagt ist der Täter in den Punkten mehrfache qualifizierte Sachbeschädigung, einfache Verletzung von Verkehrsregeln, Tätlichkeit und Beschimpfung. Der Antrag für das Strafmass wird erst bei der Verhandlung von der Staatsanwaltschaft bekannt gegeben. Diese findet am Dienstag im Muttenzer Strafgericht statt. Das Urteil wird am 16. Dezember eröffnet.
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