Manipulation bei Wahl in Äthiopien?
Kurz nach Beginn der Parlamentswahl in Äthiopien hat die Opposition am Sonntag Manipulationsvorwürfe erhoben.
Der Oppositionsblock Medrek werde das Wahlergebnis deswegen vermutlich nicht anerkennen, sagte ein Sprecher. Beobachter von Medrek seien festgenommen oder eingeschüchtert worden, und in anderen Wahllokalen seien Wahlberechtigten Stimmzettel verweigert worden, sagte Negasso Gidada. Am Donnerstag, dem letzten Tag des Wahlkampfs, hatten führende Mitglieder von Medrek bereits erklärt, Funktionäre der Regierungspartei hätten Wähler unter Druck gesetzt, eine Verpflichtung zur Stimmabgabe in ihrem Sinne zu unterzeichnen. Ausserdem hätten die sie mehrere Stimmkarten an dieselben Personen ausgegeben.
Es wird erwartet, dass sich die Revolutionäre Demokratische Front der Äthiopischen Völker (EPRDF) von Ministerpräsident Meles Zenawi bei der Parlamentswahl ein weiteres Mal die Mehrheit sichert. Die Opposition fürchtet vor allem eine Wiederholung der Ereignisse bei der letzten Wahl im Jahr 2005, als rund 100 Dissidenten verhaftet wurden, weil sie das Ergebnis angezweifelt hatten. Bei Demonstrationen im Anschluss an die Wahl kamen 193 Menschen ums Leben.
Die Partei des seit 1991 regierenden Ministerpräsidenten bestreitet, dass die Opposition unterdrückt wird und erklärt, deren Kandidaten hätten einen freien Wahlkampf führen können. Allerdings wurden zwei Wahlkämpfer der Opposition unter ungeklärten Umständen getötet.
ddp/raa
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