«Man hätte sich mehr an angelsächsischen Formaten orientieren sollen»
Michael Steiner analysiert im Gespräch mit Redaktion Tamedia die Absage der Miss-Schweiz-Wahlen 2012. Der Erfolgsregisseur kennt sich aus, dreht er doch gerade einen Film namens «Missen-Massaker».
Herr Steiner, Sie haben mit ihren Filmen mehrfach den Nerv des Massenpublikums getroffen. Weshalb haben die Miss-Schweiz-Wahlen Ihrer Meinung nach in den letzten Jahren massiv an TV-Zuschauern eingebüsst? Ich sehe das etwas anders, der Marktanteil war bis zuletzt sehr gut; ich glaube nicht, dass die Zuschauer die Sendung grundsätzlich nicht mehr wollen. Das Problematische an den Schweizer Miss-Wahlen ist wohl, dass wir uns an der Grenze des Raums befinden, in welchem solche Wahlen funktionieren. In südlichen Regionen sind Miss-Wahlen einfach ein Unterhaltungsformat ohne grosse Kontroversen – aus Liebe zum Schönen im Leben – und wir befinden uns eben genau in der Schnittmenge, auf dem Alpenkamm, haben noch einen südlichen Einfluss, Katholisches in uns. In nördlichen Ländern funktionieren Miss-Wahlen schlechter.