Malala erfuhr im Schulzimmer vom Nobelpreis
Der Friedensnobelpreis für Kailash Satyarthi und Malala Yousafzai hat in Indien und Pakistan Jubel ausgelöst. Auch der Rest der Welt ist begeistert.
Die Vergabe des Friedensnobelpreises an die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai und ihren indischen Mitstreiter Kailash Satyarthi ist weltweit mit Lob und Begeisterung aufgenommen worden. Auch Staatspräsidenten und Regierungschefs beglückwünschten die Preisträger und betonten die Bedeutung der Kinderrechte.
Das Kinderhilfswerk Unicef würdigte die prestigeträchtige Auszeichnung als «wichtiges Signal» 25 Jahre nach Verabschiedung der UNO-Konvention für Kinderrechte. «Mit Malala wird die unglaubliche Ausdauer, die Entschlossenheit und die Zuversicht eines Mädchens ausgezeichnet, das Recht auf Bildung für jedes Kind zu verwirklichen», liess Unicef verlauten. Die Unesco nannte den Preis eine «überwältigende Botschaft an die Welt». Sie unterstreiche die Bedeutung von Bildung für den Aufbau friedlicher und nachhaltiger Gesellschaften. Die Unesco arbeitet eng mit beiden Preisträgern zusammen.
Malala, die jüngste Friedensnobelpreisträgerin in der Geschichte, war zum Zeitpunkt der Bekanntgabe in der Edgbaston High School in Birmingham, wo sie inzwischen mit ihrer Familie lebt. Ihr Vater Ziauddin Yousafzai reagierte hocherfreut auf die Ehrung seiner Tochter. Der Friedensnobelpreis werde «den Mut von Malala stärken und dazu beitragen, dass sie sich noch besser für die Sache der Bildungsrechte für Mädchen einsetzen kann».
(Video: Reuters)
Stolz und Freude in Pakistan und Indien
Auf den Strassen der Stadt Mingora im pakistanischen Swat-Tal, der Heimat von Malala, kam es zu Freudenfeiern. In ihrer einstigen Schule tanzten und feierten die Kinder. Der pakistanische Innenminister Chaudhry Nisar Ali Khan gratulierte der 17-jährigen Aktivistin: Der Preis mache «ganz Pakistan stolz», sagte er. Auch der indische Präsident Pranab Mukherjee wertete den Preis als «Anerkennung für die Beiträge der lebendigen indischen Zivilgesellschaft, die komplexe soziale Probleme wie Kinderarbeit angeht». Der bekannte indische Soziologe A.N.S. Ahmed sagte, die Auszeichnung sollte auch der indischen Regierung Ansporn für mehr Engagement sein, um die Lage von Kindern zu verbessern.
Co-Friedensnobelpreisträger Satyarthi widmet seine Auszeichnung den Kinderarbeitern, für deren Rechte er seit Jahrzehnten kämpft. «Mit diesem Preis finden die Stimmen von Millionen von Kindern Gehör – Stimmen, die bislang nicht gehört wurden», sagte Satyarthi. Die Auszeichnung könne alle Menschen in Indien glücklich machen. Satyarthi hat inzwischen Malala zur Zusammenarbeit aufgefordert. «Ich lade sie dazu ein, dass wir uns die Hände reichen und einen neuen Kampf für Frieden auf unserem Subkontinent beginnen.»
«Der Preis ist eine Ermutigung für mich»
Auch Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai zeigte sich von der hohen Auszeichnung tief geehrt. «Der Preis ist eine Ermutigung für mich, weiter zu machen», sagte die 17-Jährige in Birmingham.
Die Schülerin hat nach eigener Darstellung während einer Chemiestunde im Klassenzimmer erfahren, dass sie den Friedensnobelpreis zugesprochen bekommen hat und damit zur jüngsten Nobelpreisträgerin der Geschichte geworden ist.
«Meine Botschaft für Kinder in aller Welt ist, dass sie für ihre Rechte aufstehen sollten», sagte Malala, die zunächst in Englisch und dann in den Sprachen ihrer pakistanischen Heimat, Urdu und Paschtu sprach.
Artikel mit Material der Nachrichtenagenturen SDA, AFP und DAPD.
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