Maduro bezeichnet Obama als «obersten aller Teufel»
Barack Obama lieferte sich ein hitziges Wortgefecht mit Nicolas Maduro. Der venezolanische Präsident griff dabei auf einen Vergleich zurück, der bereits von seinem Vorgänger Hugo Chávez verwendet wurde.

US-Präsident Barack Obama und sein venezolanischer Kollege Nicolás Maduro haben sich einen heftigen verbalen Schlagabtausch geliefert. Maduro bezeichnete Obama in einer Rede am Samstag als «obersten aller Teufel» und warf ihm vor, einen Angriff der «faschistischen Rechten auf Venezuelas Demokratie» zu unterstützen. Obama seinerseits bezeichnete Vorwürfe aus Caracas, ein US-Regisseur habe als Agent Washingtons Unruhen in Venezuela schüren wollen, als «lächerlich».
Hintergrund des Schlagabtauschs sind öffentlich geäusserte Zweifel Obamas an der Rechtmässigkeit des Siegs Maduros bei der Präsidentschaftswahl Mitte April. «Obama hat einen Haufen unverschämter Bemerkungen losgelassen, dreistes Zeug», wetterte Maduro am Samstag. Er gebe «den Befehl und seinen Segen für einen Angriff der faschistischen Rechten auf Venezuelas Demokratie», sagte der Nachfolger des verstorbenen Staatschefs Hugo Chávez mit Blick auf angeblich vom Ausland unterstützte Proteste nach der Wahl.
Im Fahrwasser von Chávez
«Wir verteidigen hier unsere Institutionen, den Frieden, Demokratie, die Menschen Venezuelas (...), und wir können uns mit jedem unterhalten, selbst mit dem obersten aller Teufel: Obama», sagte Maduro. Damit griff er ein legendäres Zitat von Chávez auf, der den früheren US-Präsidenten George W. Bush als Teufel bezeichnet hatte. Chávez war im März nach langer Krebserkrankung gestorben, woraufhin Neuwahlen fällig wurden. Diese gewann Maduro nach offiziellen Angaben knapp gegen den Konservativen Henrique Capriles.
Obama wies am Samstag Vorwürfe scharf zurück, ein US-Filmemacher habe im Auftrag Washingtons nach der Wahl in Venezuela Unruhen provozieren sollen. «Die Idee, dass diese Person ein Spion sein soll, ist lächerlich», sagte Obama in einem Fernsehinterview mit Blick auf Timothy Hallet Tracys. Der Regisseur war Ende April am Flughafen von Caracas festgenommen worden. Laut seinem Anwalt wollte er bloss eine Dokumentation über die tiefen politischen Gräben in Venezuelas Gesellschaft drehen.
Wortgefecht mit Uribe
Maduros verbale Attacken richteten sich nicht nur gegen Obama. Am Freitag unterstellte er auch dem früheren kolumbianischen Staatschef Alvaro Uribe, hinter einem angeblichen Mordkomplott gegen ihn zu stecken. «Uribe ist ein Mörder, ich habe schon genügend Anhaltspunkte dafür gesammelt, dass er an einer Verschwörung beteiligt ist», sagte Maduro in Caracas. Uribe entgegnete über den Kurzbotschaftendienst Twitter, es handele sich um einen «kindischen Vorwurf».
Laut Maduro sollen bewaffnete Einheiten im südlichen Amazonasgebiet nur darauf warten, nach Venezuela einzudringen und eine Attacke gegen ihn auszuführen. Die Drahtzieher dieser Pläne seien neben Uribe zwei frühere US-Diplomaten aus Miami, Roger Noriega und Otto Reich, so Maduros Theorie.
AFP/mrs
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