Corona-Podcast «Und jetzt?»Long Covid: «Anfangs fühlte ich mich wie ein Alien»
Kribbeln in den Beinen, tagelang keine Stimme: Im Corona-Podcast «Und jetzt?» erzählt eine 56-jährige Frau, wie sie mit Langzeitfolgen von Corona kämpft.

«Es ist ein riesiges Durcheinander», sagt Frau B.* Die 56-jährige Heilpädagogin aus dem Kanton Baselland unternahm noch im letzten Sommer mit ihrem Mann und ihren Söhnen stundenlange Bergwanderungen. Heute schafft sie kaum mehr einen kurzen Spaziergang.
Im letzten November erkrankte Frau B. an Covid-19, sie hatte hohes Fieber und Atemnot, gerade so «als sitze ein Elefant auf der Brust». Wochen später breitete sich ein Kribbeln in ihrem Körper aus, sie konnte ihre Beine zeitweise nicht mehr bewegen, verlor während Tagen ihre Stimme. Heute wird sie von ihrem Partner, ihren Söhnen oder Freundinnen rund um die Uhr betreut. «Es ist absurd, ich freue mich darauf, dass ich einmal wieder selbstständig im Coop einkaufen kann», sagt sie.
Frau B. ist kein Einzelfall. Immer mehr Berichte über einschneidende Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung geraten an die Öffentlichkeit. Das Phänomen hat einen Namen: Long Covid oder auch Post-Covid-Syndrom. Man weiss, dass auch junge, fitte Menschen betroffen sein können – und doch sind bei diesem Thema noch viele Fragen offen.
In einer neuen Folge des Corona-Podcasts «Und jetzt?» erzählt Frau B. ihre Krankheitsgeschichte. Der Aktivist Che Wagner fordert, die Politik solle endlich anfangen, sich mit Long Covid zu beschäftigen. Und Tamedia-Wissenschaftsredaktor Felix Straumann erklärt im Gespräch mit Mirja Gabathuler, was die Forschung über die Covid-Langzeitfolgen weiss – und was noch nicht.
* Auf Wunsch der Protagonistin kürzen wir ihren Namen hier und im Podcast ab.
Mirja Gabathuler ist verantwortlich für Audioformate bei Tamedia und moderiert den täglichen Podcast «Apropos».
Mehr Infos@gabathvlerSimone Rau ist Reporterin beim nationalen Recherchedesk Tamedia. Sie unterrichtet am MAZ und ist Mitglied des Schweizer Presserats. Sie hat unter anderem den Zürcher Journalistenpreis (2014) und den Prix Média der Akademien der Wissenschaften Schweiz (2011) gewonnen.
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