Londoner wollen Verwaltungsrat von Actelion radikal umbauen
Am Donnerstag schlägt bei der Basler Pharmafirma Actelion die Stunde der Wahrheit: Ein Hedgefonds will die Kontrolle über das Unternehmen erlangen. Die Schweizer wehren sich – doch es wird eng.

Was der Hedgefonds Elliott Advisors an diesem Donnerstag fordert, kommt einer Revolution gleich. Der Investor, im edlen Londoner Mayfair-Quartier ansässig und mit 5,1 Prozent am basellandschaftlichen Pharmaunternehmen Actelion beteiligt, lässt die Aktionäre über folgende Begehren abstimmen: Im Verwaltungsrat der Pharmafirma sollen sechs Kandidaten nach Wahl der Londoner Einsitz nehmen, die bisherigen Mitglieder sollen bis auf zwei das Aufsichtsgremium verlassen. Ausserdem müsse eine Arbeitsgruppe gebildet werden, welche die Strategie des Unternehmens überdenkt – und insbesondere prüft, wie die Basler mit Kaufangeboten umgehen. Denn sie tun es, so der Vorwurf von Elliott, viel zu zurückhaltend. Mit diesem Verhalten, so schrieb Elliott in einem im Februar von der «Finanz und Wirtschaft» zitierten Brief an die Actelion-Spitze, werde «die Möglichkeit vorenthalten, für sich zu entscheiden, ob die von Actelion derzeit verfolgte Unabhängigkeit die erfolgversprechende Strategie ist» – oder ob ein Verkauf nicht langfristig einen «grösseren Mehrwert» schaffen könnte.