Lohngleichheit als Alibiübung
Ein freiwilliges Tool solle Firmen helfen, Diskriminierung abzubauen – doch nur wenige benutzen es. Wovor haben sie Angst? Dritter Teil unserer Serie zum Thema Lohnungleichheit.
«Wir sind vom Ziel weit entfernt», sagt Luzius Mader. Das Projekt, das er beim Bundesamt für Justiz betreut, heisst «Lohngleichheitsdialog». Mit dem Anspruch, bis 2014 über 100 Schweizer Unternehmen auf Lohndiskriminierung hin zu untersuchen, war es vor drei Jahren gestartet. Im Rahmen eines freiwilligen Checks hätten Unternehmen Einblicke in ihre Lohnstrukturen geben sollen. Bislang teilgenommen haben aber erst um die 30 Betriebe. «Diese Bilanz ist ernüchternd», stellt Mader fest. «Manche Firmen sind wohl der Auffassung: ‹Bei uns ist das nicht nötig›.»