Löhne der Post-Mitarbeiter im Visier
In ländlichen Gebieten soll das Schalterpersonal künftig weniger Lohn erhalten als in den Städten. In den Augen der Konzernleitung ist auch ein Teil der Postauto-Chauffeure zu gut bezahlt.

Die Schweizerische Post möchte künftig in ländlichen Gebieten weniger Lohn zahlen als in den Städten. «Das Ziel ist es, marktgerechtere Löhne zu zahlen», sagt Konzernleitungsmitglied und Postauto-Chef Daniel Landolf in der Zeitung «Der Sonntag».
«In Diskussion ist ein Modell, dass es je nach Funktionsstufe eine Lohnbandbreite gibt, innerhalb der man nach Region abgestufte Löhne bezahlen kann. In wirtschaftlich schwächeren Regionen würden die Löhne eher am unteren Lohnband sein, in wirtschaftlich stärkeren Regionen eher am oberen Lohnband.»
Zugleich diskutiert die Konzernleitung darüber, die Löhne der 7200 Schalterangestellten auf das tiefere Niveau des Detail- oder Fachhandels zu senken. Landolf bestätigt, dass die Post diese Branchen als mögliche Vergleichsmassstäbe heranziehen will. Lohnvergleichsstudien, welche die Post erstellen liess, zeigen erhebliche Unterschiede: Gegenüber dem Detailhandel zahlt die Post heute je nach Region 15 bis 26 Prozent mehr, gegenüber dem Fachhandel sind es 12 bis 48 Prozent mehr.
Hohe Löhne einfrieren
Mitte September hat sie aber Personalvertretern gemäss «Sonntag» signalisiert, dass sie künftig höchstens noch 10 bis 12 Prozent mehr zahlen will. Von Lohnkürzungen sind also alle 7200 Schalterangestellten bedroht, am meisten aber jene, die in ländlichen Regionen arbeiten.
In den Augen der Post ist auch ein Teil der Postauto-Chauffeure zu gut bezahlt. «In den ländlichen Regionen haben unsere Mitarbeiter im Vergleich zu den anderen Busfahrern im öffentlichen Verkehr bessere Löhne, in den Städten eher schlechtere», sagt Daniel Landolf. «Eine der möglichen Massnahmen ist, die ganz hohen Löhne der langjährigen Angestellten einzufrieren, wenn sie deutlich über den Marktlöhnen liegen.»
Welches Lohnsystem die Post schliesslich vorschlage, sei noch offen, betont Landolf gegenüber dem «Sonntag». «Die Verhandlungsposition der Post für die GAV-Verhandlungen ist noch nicht entschieden, und es gibt auch noch andere mögliche Benchmarks.»
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