Lloyds wegen Entschädigungen mit Milliardenverlust
London Die teilverstaatlichte britische Bank Lloyds hat in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Milliardenverlust verbucht.
Grund ist vor allem eine Rückstellung im Skandal um Restschuldversicherungen in Höhe von 3,25 Milliarden Pfund (4,08 Milliarden Franken). Wie andere britische Banken hatte Lloyds Kunden beim Versicherungskauf falsch beraten und muss nun Entschädigungen zahlen. Insgesamt lag der Verlust vor Steuern bei fast 3,3 Milliarden Pfund. Auch Konkurrent Barclays hatte eine Milliarde Pfund zurückgestellt, aber dennoch im ersten Halbjahr einen satten Gewinn eingefahren. Vor einem Jahr erzielte Lloyds noch ein Plus von 1,3 Milliarden Pfund. Das Ergebnis der Lloyds-Bankengruppe, die zu 41 Prozent den britischen Steuerzahlern gehört, verschlechterte sich auch ohne Sondereffekte. Das Ergebnis erkläre sich vor allem mit der gedämpften Konjunktur in Grossbritannien sowie höheren Refinanzierungskosten, hiess es. Lloyds war durch die Immobilien- und Finanzkrise und die Übernahme des Konkurrenten HBOS ausgerechnet zum Krisenhöhepunkt ins Straucheln geraten und musste vom britischen Staat gerettet werden. Die Bank hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, dass sie in den kommenden drei Jahren 15'000 ihrer 104'000 Stellen abbauen will. Auch die anderen britischen Grossbanken hatten Stellenkürzungen angekündigt: Die HSBC will bis 2013 jeden zehnten von etwa 300'000 Arbeitsplätze streichen, Barclays plant in diesem Jahr, 3000 seiner 147'000 Angestellten zu entlassen.
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