Linksradikale Juso treiben die SP an
Die Jungsozialisten in der Doppelrolle als Provokateure und Einpeitscher der Mutterpartei. Mit viel Lärm und teils skurrilen Forderungen wollen sie sich Gehör verschaffen.

Frech, anmassend und zynisch – Verlautbarungen der Jungsozialisten (Juso) sind meistens eine Provokation. Es gibt keine Tabus, nur die Agitation. Fakten sind meist zweitrangig. Was zählt, ist, durch viel Getöse die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Der Schweizer Industrielle Stephan Schmidheiny soll ausgeliefert werden, verlangten die Juso im Februar, sollte er in Italien aufgrund des Asbestskandals rechtskräftig verurteilt werden. «Schmidheiny hat viel Geld verdient, während er in Kauf nahm, dass andere Leute dafür sterben», sagt Juso-Präsident David Roth. Er versteht solch absurde Forderungen als «symbolische Aktionen». Sie seien Teil der Politik mit einem inhaltlichen Hintergrund.