Linksextremisten bekennen sich zu Anschlag in Ankara
Bei einem Selbstmordanschlag vor der US-Botschaft in Ankara riss der Täter einen Wachmann mit in den Tod. Die Gruppe Revolutionäre Volksbefreiungs-Front (DHKP-C) bekannte sich nun zur Tat.
Eine linksextreme Gruppe hat sich zu dem Anschlag auf die US-Botschaft in Ankara bekannt. Die Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) begründete den Angriff auf ihrer Webseite als Vergeltung für die Politik der USA in Syrien, Ägypten, Libyen und im Irak. Bei dem Selbstmordanschlag waren am Freitag neben dem Attentäter ein Mann getötet und eine Frau verletzt worden. Wie die Zeitung «Hürriyet» auf ihrer Internetseite berichtete, hatte der Täter zuvor in Deutschland gelebt.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete den Selbstmordattentäter bereits zuvor in einer Stellungnahme als Mitglied einer marxistischen Gruppe. Der 30-Jährige sei Mitglied der DHKP-C gewesen, sagte Erdogan. Demnach wurde er durch ein Muttermal am Kopf identifiziert. Ein DNA-Test soll seine Identität nun bestätigen. Erdogan schloss aus, dass der Anschlag mit der türkischen Haltung im Syrien-Konflikt zu tun haben könnte.
Sechs Kilogramm Sprengstoff
Bei der Explosion auf dem Gelände der US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt starb neben dem Attentäter ein 36 Jahre alter türkischer Sicherheitsmann der Botschaft. Eine Frau sei bei der Detonation verletzt worden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu den Gouverneur von Ankara, Alaaddin Yuksel. Demnach hatte der Attentäter sechs Kilogramm Sprengstoff in die Luft gejagt. Der Eingang des Gebäudes sei zerstört worden, berichtete «Hürriyet».
Den Angaben zufolge hatte der Mann schon früher ähnliche Angriffe verübt. Wegen eines Anschlags mit einem Flammenwerfer auf ein Gästehaus der Streitkräfte in Istanbul habe er bereits von 1997 bis 2002 eine Haftstrafe verbüsst. 2002 wurde er auf Bewährung freigelassen. Seitdem lebte er laut einem «Hürriyet«-Bericht in Deutschland. Seine illegale Einreise in die Türkei wurde demnach nicht bemerkt. Am Eingang der Botschaft gab er sich als deutscher Staatsbürger aus. Dem Auswärtigen Amt in Berlin lagen zunächst keine näheren Informationen dazu vor.
SDA/kpn
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